Weitere Weltbild-Töchter sind insolvent
16.07.2024 Vor vier Wochen hieß es noch: "Andere Marken sind von der Weltbild-Insolvenz nicht betroffen". Doch die Ankündigung hielt nicht lang. Allein gestern gingen fünf Töchter insolvent, inzwischen sind es sieben. Mittlerweile ist auch der Grund der Insolvenzen klarer.
Am 3. Juli erschien B2B-Großhändler Avus Buch & Medien GmbH im Insolvenzregister Köln (70a IN 175/24, Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Dr. Jörg Gollnick). Bereits seit dem 27.6. in der Insolvenz ist Gärtner Pötschke (503 IN 101/24). Das Amtsgericht Düsseldorf hatte hier Rechtsanwalt Frank Kebekus zum vorläufigen Insolvenzverwalter eingesetzt.
Hintergrund der Insovenzen: "Verhandlungen mit den Banken gescheitert"
Auf Nachfrage von Neuhandeln teilte ein Sprecher mit: "Nachdem die bereits fortgeschrittenen und erfolgsversprechenden Verhandlungen zwischen dem Gesellschafter Droege Group und verschiedenen Banken unerwartet gescheitert sind, kam damit auch ein geplantes Investment seitens der Droege Group in die verschiedenen Tochtergesellschaften der WB D2C Group nicht zustande." Durch die dadurch fehlende Liquidität seien weitere Gesellschaften der Gruppe in Zahlungsunfähigkeit geraten und hätten einen Antrag auf Insolvenz gestellt.Die ECommerce-Beteiligungsgesellschaft WB D2C Group hatte im Juni für Tochter Weltbild GmbH & Co. KG , beim Amtsgericht Augsburg Insolvenz angemeldet und die Geschäftsleitung sowohl bei Weltbild als auch der Holding ausgetauscht (neuhandeln berichtete).
Droege hatte Weltbild 2014 aus der Insolvenz übernommen und nach und nach weitere Unternehmen angedockt, um mit einheitlicher IT kanalübergreifend zu verkaufen. Die Gruppe erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 600 Millionen Euro und hat über 2.000 Mitarbeitende, ein Viertel bei der bei der schon länger insolventen Weltbild. Nachdem nach der erneuten Weltbild-Insolvenz die Geschäftsleitungen von Tochter und Gruppe ausgetauscht worden waren, waren offensichtlich überall wenig belastbare Zahlen gefunden worden. Für Gärtner Poetschke scheint der Insolvenzverwalter bereits einen neuen Käufer zu suchen.
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