"Umsatzrückgang erwartbar": Walbusch-Umsatz sinkt das zweite Jahr in Folge

05.03.2024

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Die Walbusch-Gruppe   hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Brutto-Umsatz von 378,0 Mio. Euro beendet (Zahlen sind inkl. Umsatzsteuer, nach Retouren). Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Umsatz damit aber erneut reduziert. So steht jetzt ein Minus von -5,5 Prozent in den Büchern des Multichannel-Händlers, der ja bereits im vorletzten Geschäftsjahr 2022 einen Umsatzrückgang von -6,8 Prozent   hinnehmen musste.
Marcus Leber
Marcus Leber (Bild: Walbusch)
Bereits damals hatte der Gruppe das krisenreiche und konsumschwache Umfeld zu schaffen gemacht. Und daran hat sich dann auch 2023 wenig geändert. Denn die Solinger haben nach eigenen Angaben auch im vergangenen Jahr zu spüren bekommen, dass die Nachfrage bei Bekleidung eingebrochen ist. Entsprechend verhalten wurde deswegen auch das Multichannel-Unternehmen gesteuert. "Wir haben im Jahr 2023 keine positiven Impulse vom Markt erwartet und unsere Budgets defensiv ausgerichtet", verdeutlicht Marcus Leber, der bei Walbusch als Geschäftsführer für Marketing, Einkauf und Vertrieb verantwortlich   ist. Leber zufolge hat man sich daher auch auf das Geschäft mit Stammkunden konzentriert und deshalb zum Beispiel die Marken-Kampagne von Walbusch   pausiert. "Durch die Konzentration der Werbebudgets war ein Umsatzrückgang im Jahr 2023 erwartbar", verdeutlicht Leber. "In Summe sind wir mit der Umsatz- und Margenentwicklung zufrieden." Wohl auch, weil die Gruppe nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2023 wieder profitabel war. Im Jahr zuvor hatten Umsatzrückgänge und Kostensteigerungen noch dazu geführt, dass die Gruppe nach eigenen Angaben einen "historisch einmaligen Verlust" verbuchen musste. Erreicht wurde die Rückkehr in die Profitabilität durch straffes Kostenmanagement und die Reduzierung der Lager.
Walbusch Umsatz
So entwickelt sich bei der Walbusch-Gruppe der Brutto-Umsatz (Quelle: eigene Angaben in Mio. Euro)
Apropos Reduzierung: Auch wenn sich jetzt der Brutto-Umsatz das zweite Jahr in Folge verringert hat, liegt das Umsatzniveau der Walbusch-Gruppe nach wie vor noch über dem Vor-Corona-Niveau (siehe dazu die Übersicht in der Tabelle oben). Denn in dem Geschäftsjahr 2019 waren die Solinger erst auf einen Brutto-Umsatz von 346,5 Mio. Euro   gekommen. Allein in dem Corona-Jahr 2021 konnten die Solinger aber ihren Umsatz zweistellig um 16,3 Prozent   steigern - obwohl Corona-Auflagen und Lockdowns auch Walbusch damals den Verkauf im stationären Einzelhandel erschwert hatten. Doch die Umsatzverluste in den Filialen hatte die Gruppe damals über das Katalog-getriebene Online-Geschäft mehr als ausgleichen   können. Die Walbusch-Gruppe ist spezialisiert auf den Handel mit Männer- und Damenmode. Die Zielgruppe sind Kunden der Generation 50plus. Zur Walbusch-Gruppe gehören neben der Kernmarke Walbusch   noch die Vertriebsmarken Avena   (Gesundheitsversand) und Mey & Edlich   (Männermode). Über den Online-Shop LaShoe   wurden zudem Schuhe angeboten, die sich an Kunden mit schmerzgeplagten Füßen   richten. Dieser Online-Shop wurde aber vor kurzem eingestellt, weil die strategischen Wachstumsziele nicht erreicht   wurden. Fast alle Mitarbeiter konnten laut Walbusch aber in der Gruppe übernommen werden.

Online-Shop LaShoe kürzlich eingestellt

Mit einem Wert von 342,9 Mio. Euro wurde der Großteil vom Umsatz in Deutschland erreicht, wo ein Minus von -5,1 Prozent in den Büchern steht. Im Ausland dagegen hat sich der Umsatz um -9,9 Prozent verringert und dadurch einen Wert von 35,2 Mio. Euro erreicht. Hierzulande ist die Gruppe mit allen Marken aktiv, in Österreich und der Schweiz dagegen nur mit der Kernmarke Walbusch. Im Ausland liegt der Fokus zudem auf dem Online-/Versandhandel, während es hierzulande zusätzlich über 40 stationäre Ladengeschäfte der Kernmarke Walbusch gibt. Im Ausland gibt es dagegen nur Showrooms in Dornbirn   (AT) und Widnau   (CH).
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