Quartalszahlen: So entwickelt sich der Umsatz bei Bike24, Westwing & Zalando

10.08.2023

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
In den vergangenen Tagen haben einige Online-Händler ihre aktuellen Quartalszahlen veröffentlicht. Eine Übersicht zeigt auf, wie sich das Geschäft von Anfang April bis Ende Juni 2023 entwickelt hat.

Umsatz von Bike24 sinkt einstellig

Andrés Martin-Birner
CEO Andrés Martin-Birner (Bild: Bike24 Holding AG)
Nach den vorläufigen Zahlen hat Bike24   nun auch die endgültigen Finanzdaten für das zweite Quartal 2023 veröffentlicht. In den Büchern steht demzufolge jetzt ein Netto-Umsatz von 62,9 Mio. Euro, was einem Minus von -6,1 Prozent zum Vorjahr entspricht (Q2/22: 67,0 Mio. Euro). Zurück gegangen ist außerdem das bereinigte EBITDA - von zuvor 5,3 Mio. Euro (Q2/22) auf 0,6 Mio. Euro (Q2/23). Dass Umsatz und Ergebnis gesunken sind, erklärt Bike24 zum einen mit einer weiterhin geringen Konsumstimmung. Zudem hat schlechtes Wetter laut dem Online-Händler bewirkt, dass sich der Start in die Fahrrad-Saison verzögerte. Schon in dem ersten Quartal 2023 war der Konzernumsatz um -10,5 Prozent auf 55,3 Mio. Euro gesunken (Q1/2022: 61,8 Mio. Euro). Ursprünglich hatte der Spezial-Versender erwartet, im zweiten Quartal 2023 wieder ein leichtes Wachstum zu erreichen. Tatsächlich aber haben sich dann Umsatz und Ergebnis im zweiten Quartal 2023 schwächer entwickelt als erwartet. Bike24 hat daher gerade erst seine Prognose für das Geschäftsjahr 2023   angepasst - angesichts fehlender Anzeichen einer Marktentspannung. Schon vor einem Jahr - also im zweiten Quartal 2022 - war der Umsatz von Bike24 um rund vier Prozent   gesunken, in dem ersten Quartal 2022 - also vor der Konsumkrise - gab es noch ein Umsatzplus von sieben Prozent.

Westwing verbessert Ergebnis deutlich

Westwing Store
Möbel von Westwing (Bild: Westwing)
Nahezu stabil geblieben ist dagegen nun der Netto-Umsatz bei Westwing   . Denn der Spezialist für Möbel, Accessoires und Heimtextilien hat im zweiten Quartal 2023 einen Netto-Umsatz von 102 Mio. Euro erwirtschaftet, der damit nur ein Prozent unter dem Vorjahresquartal liegt (Q2/22: 103 Mio. Euro). Allerdings war der Netto-Umsatz von Westwing bereits im Vorjahresquartal deutlich gesunken. Denn vor einem Jahr - also im zweiten Quartal 2022 - hatte bei dem Möbel-Händler der Netto-Umsatz gleich um 22 Prozent   abgenommen, nachdem der Quartalsumsatz zuvor bei 132 Mio. Euro lag (Q2/21). Dieses zweistellige Minus wurde damals mit einer "sehr geringen Verbrauchernachfrage   " begründet. Mit einem Wert von 102 Mio. Euro liegt der aktuelle Umsatz aber immer noch 75 Prozent über dem Wert, der im zweiten Quartal 2019 erreicht worden war. Damals kam Westwing nämlich erst auf einen Netto-Umsatz von 58 Mio. Euro   - bevor der Online-Handel bei Home & Living dann durch Corona befeuert worden war. Stark verbessert hat sich jetzt übrigens das Ergebnis. So kommt Westwing im zweiten Quartal 2023 auf ein bereinigtes EBITDA von 4 Mio. Euro, das damit deutlich über dem Vorjahr liegt (Q2/22: -2 Mio. Euro). Das begründet Westwing mit Kosteneinsparungen und mit höheren Deckungsbeiträgen. Diese wurden erreicht, weil sich das Geschäft mit der margenstarken Eigenmarke "Westwing Collection" positiv entwickelt hat.

Zalando optimiert Kosten und Marketing

Zalando Kartons
Zalando verbessert Ergebnis (Bild: Zalando)
Geringfügig reduziert hat sich der Umsatz gerade bei Zalando   . So kommen die Berliner im zweiten Quartal 2023 auf einen Netto-Umsatz von 2,56 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 2,5 Prozent entspricht (Q2/22: 2,62 Mrd. Euro). Auch hier sollte man bei einem Vorjahresvergleich aber bedenken, dass der Netto-Umsatz bereits im zweiten Quartal 2022 um vier Prozent gesunken   war. Vor zwei Jahren dagegen - also in dem zweiten Quartal 2021 - gab es noch ein Wachstum von 34 Prozent - unterstützt durch eine starke Online-Nachfrage, als sich einige Zalando-Märkte damals zeitweise noch im Lockdown   befanden. Bei Zalando sinkt daher der Umsatz jetzt zum einen erneut, zum anderen hatte allerdings auch beim Mode-Spezialisten aus Berlin zuvor Corona das Geschäft befeuert   . Deutlich verbessert hat sich im zweiten Quartal 2023 das Ergebnis. So konnten die Berliner das bereinigte EBIT auf 144,8 Mio. Euro erhöhen, was einem Plus von 87 Prozent entspricht (Q2/22: 77,4 Mio. Euro). Als Gründe nennt Zalando, dass Kosten optimiert wurden und gezielter geworben wird. "In einem temporär herausfordernden Umfeld im Einzelhandel wollen wir in Logistik und Marketing nachhaltig die Effizienz steigern", erklärt die Finanzchefin Sandra Dembeck   .
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