"Negative Auswirkungen auf Umsatz": Corona-Krise macht Zalando zu schaffen

von Stephan Randler

31.03.2020

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Der Mode-Versender Zalando   leidet unter der Corona-Krise. Das geht nun aus einem offenen Brief des Vorstands   der Berliner hervor. Demnach würden sich die Maßnahmen der europäischen Regierungen auch negativ auf das Geschäft des Online-Händlers auswirken - obwohl E-Commerce an sich ja weiter wie gewohnt stattfinden kann und nur im lokalen Einzelhandel aktuell Geschäfte geschlossen   sind.
Zalando Gaxsys
Mode ist aktuell weniger gefragt (Bild: Zalando)
So gesehen ist der Online-Handel generell an sich zwar gerade im Vorteil und besser aufgestellt als der stationäre Einzelhandel. Doch auch Online-Händler leiden nun darunter, dass sich die Nachfrage bei Konsumenten verändert. "Da Verbraucher ihr Verhalten an die Situation anpassen und ihre Ausgaben einschränken, haben wir seit den Ausgangsbeschränkungen in mehreren Ländern negative Auswirkungen auf unseren Umsatz verzeichnet", berichtet Zalando. Diese Entwicklung wirke sich auch auf das Finanzergebnis aus, wie es weiter in dem Brief des Vorstands   heißt. Wirklich überraschend kommt es nicht, dass Zalando nun mit der Corona-Krise zu kämpfen hat. Denn im Online-Handel profitieren aktuell die Player, die mit ihren Sortimenten genau die Bedürfnisse der Konsumenten bedienen. Wer daher etwa Elektronik versendet, hat aktuell gute Karten   . Denn viele Mitarbeiter sind jetzt im Home Office und brauchen dafür die passende Ausrüstung. Auch Sportartikel werden online nachgefragt   , weil sich Kunden damit die Zeit zu Hause vertreiben können. Generell boomt zudem online die Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs   , weil sich Verbraucher so den Gang in den Supermarkt oder in die Drogerie ersparen möchten - wo es vielleicht eh nicht alles gibt. Mode dagegen interessiert Verbraucher derzeit schlichtweg generell weniger, wie das Deutsche Mode-Institut   (DMI) berichtet. "Bei Mode geht es vor allem darum, wie man aussieht, wenn man unterwegs ist - und nicht darum, wie man aussieht, wenn man allein zuhause ist", wird dieser Trend begründet   .

Stationäre Handelspartner sollen einfach bei Zalando verkaufen

Dennoch ist Zalando nach wie vor in einer vergleichsweise guten Position. Zwar betreiben die Berliner einige stationäre Outlets   in Deutschland. Doch das Kerngeschäft ist der Online-Handel, während lokale Mode-Händler aktuell in ihren Geschäften gar nicht verkaufen können. Wobei das Geschäft auch hier nicht völlig stillstehen muss. Denn Fachhändler können nach wie vor aus ihren Geschäften an Kunden verkaufen, die bei Zalando bestellen. Möglich macht das zum einen das Programm "Connected Retail   ". Hier können Händler ihre Bestände bei Zalando online verkaufen, wenn sie ihre Warenwirtschaft an das System der Berliner andocken. Anschließend werden die Produkte bei Zalando gelistet und bei Artikeln ist vermerkt, dass der Versand über den Partner   erfolgt. Dieser verschickt Ware aus seinem Geschäft an die Kunden und erhält bei Online-Verkäufen den kompletten Umsatz, von dem Zalando wiederum eine Provision erhält. Wegen Corona verzichtet Zalando bis zum 31. Mai auf seinen Anteil. Die Umsätze werden solange wöchentlich statt monatlich ausgezahlt, um Partnern damit mehr Liquidität zu geben. Wer keine Produktdaten hat, kann ebenfalls aus seinem Ladengeschäft online an Kunden von Zalando verkaufen: Denn die gaxsys GmbH   - einer der Business Partner   von neuhandeln.de - bindet lokale Händler an Online-Marktplätze an. Dadurch übernehmen stationäre Händler einfach Aufträge, die bei Zalando bestellt und bereits bezahlt wurden - wenn sie die Ware in ihrem Bestand haben   . Für Kunden ist dabei nicht sichtbar, dass die Ware von einem lokalen Händler verschickt wird. Dieser braucht daher keine Produktdaten und muss sich nicht um Shop-Betrieb, Payment oder Online-Marketing kümmern.
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