"Kundenlebenszyklus verlängern": Windeln.de wird zum Familien-Shop

von Stephan Randler

15.05.2018

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
In den vergangenen Wochen hatte die Windeln.de SE   mit Sparmaßnahmen, Shop-Schließungen und Stellenstreichungen aufhorchen lassen. Künftig dürfte der Spezial-Versender aber auch wieder positive Schlagzeilen schreiben. So sollen die beschriebenen Maßnahmen nicht nur Kostenbasis und EBIT weiter verbessern. Der Konzern will sich zudem zu einem "Online-Händler für Familien" entwickeln, nachdem aktuell noch der Fokus auf Produkten für Babys und Kleinkinder liegt (Motto: "Alles für mein Baby").
Matthias Peuckert
Matthias Peuckert (Bild: Windeln.de SE)
Um dieses Ziel zu erreichen, soll das Sortiment in den Online-Shops der Gruppe ausgebaut werden. Konkret sieht der Plan vor, die Online-Shops um zusätzliche Nahrung, Möbel oder Erotik-Artikel zu ergänzen. So sind unter anderem Nahrungsergänzungsmittel geplant - für Kinder und Erwachsene. Bei Möbeln will der Konzern mehr Mobiliar für Kinderzimmer bieten. Das ist nachvollziehbar. Denn seit einem halben Jahr finden Verbraucher erstmals bei Windeln.de    auch Kindermöbel, die per Spedition verschickt werden   . Zuvor war das Möbel-Sortiment auf kleinteiligen Hausrat beschränkt. Auch Erotik-Artikel sind bereits Bestandteil des Sortiments   . Dieses Angebot wolle man nun "mit der nötigen Sorgfalt" ausbauen. Denn einzelne Erotikartikel würden Kunden heute in jedem Supermarkt bekommen, was die allgemeine Akzeptanz dieser Produkte unterstreiche. Generell will man Eltern durch ein größeres Sortiment künftig die Möglichkeit geben, auch Produkte für sich selbst zu finden. Ähnlich verfährt bereits die myToys-Gruppe   aus dem Otto-Konzern, die verschiedene Sub-Shops für Sortimente wie Spielwaren (myToys.de) und Damen-Mode (Ambellis.de) betreibt. Dabei lassen sich Produkte aus den Spezial-Shops in einen zentralen Warenkorb legen, so dass Kunden auch bei einem Einkauf in mehreren Shops nur ein Konto brauchen und nur einmal Porto bezahlen. So sollen Mütter zum Beispiel für sich bequem neue Schuhe oder Fashion kaufen, wenn sie bereits auf dem Online-Portal sind und zum Beispiel dort Spielwaren für den Nachwuchs suchen. Die Strategie geht auf: Nach eigenen Angaben steigt die Anzahl der Kunden zunehmend   , die das Kombi-Shopping-Angebot nutzt. Windeln.de wiederum will sein Sortiment bereits in den nächsten Wochen und Monaten kontinuierlich ausbauen. Im Spätsommer soll man daher schon "eine signifikante Veränderung" des Sortiments in allen Online-Shops der Gruppe sehen. Diese Strategie widerspreche auch nicht den Maßnahmen der vergangenen Monate, bei denen das Angebot im Online-Shop Windeln.de reduziert worden war. "Wir haben eine gründliche Sortimentsanalyse durchgeführt und Produkte herausgenommen, die wenig Traffic und/oder Marge haben", erklärt der neue Geschäftsführer Matthias Peuckert (siehe Foto), der seit wenigen Wochen als Nachfolger der beiden Gründer Konstantin Urban und Alexander Brand   das Unternehmen leitet. "Gleichzeitig wollen wir aber den Kundenlebenszyklus verlängern und von nun an Produkte für die ganze Familie anbieten, was bedeutet, dass auch neue Produkte gelauncht werden."
Windeln.de Sortiment
Wie sich Windeln.de vom Wettbewerb differenzieren will (Grafik: Windeln.de SE)
Im Februar hatte der Konzern mehrere Maßnahmen gestartet   , um die Organisation zu straffen und Kosten zu reduzieren. Deshalb wurde weniger in Werbung investiert in der DACH-Region und der italienische Online-Shop der Marke Windeln.de ("Pannolini") geschlossen   . Um Ressourcen zu sparen, wurde zudem der Shop der Zweitmarke "Nakiki" aufgegeben und mit Windeln.de verschmolzen   . Die deutsche Windeln.de-Gruppe verkauft aktuell über ihre Kernmarke „Windeln.de“ in Deutschland, Österreich und China. Dazu ist der Konzern mit „Bebitus   “ in Frankreich, Spanien und Portugal aktiv und verkauft in der Schweiz über die Online-Shops Windeln.ch, Kindertraum.ch    und Toys.ch   . In der Schweiz will man künftig das Geschäft auf die Kernmarke Windeln.ch konzentrieren und die beiden anderen Shops in der Alpenrepublik beerdigen   . Vor dem Verkauf steht zudem der Spezial-Versender Feedo   , mit dem der Konzern seit der Übernahme   im Jahr 2015 in Polen, Tschechien und der Slowakei aktiv ist.
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