Die deutsche Windeln.de SE befindet sich weiter im Umbruch. Nicht nur, dass der italienische Online-Shop „Pannolini“ erst vor kurzem geschlossen wurde. Nun gibt es auch noch eine Kurskorrektur beim Geschäft in der DACH-Region, wo der Spezialversender aktuell noch mit drei verschiedenen Marken im E-Commerce aktiv ist. Übrig bleiben soll nur eine Shop-Marke, wie neuhandeln.de jetzt erfahren hat.

Zur Erinnerung: In der DACH-Region verkauft der Handelskonzern aktuell zum einen über seine Kernmarke „Windeln.de“ in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dazu ist der Konzern in der Alpenrepublik mit den beiden weiteren Online-Shops Kindertraum.ch und Toys.ch aktiv. Diese stammen wiederum von der Schweizer Kindertraum.ch AG, die Ende 2013 akquiriert worden war.
Die beiden Spezial-Shops wurden daraufhin mit dem Schweizer Windeln-Shop vereint, wo die einzelnen Online-Angebote seitdem über unterschiedliche Menüpunkte erreichbar waren (siehe Screenshot).
Dieses Konzept wird nun wieder verworfen. Demnach hat der Vorstand der Windeln.de SE sich jetzt dazu entschieden, die Geschäftstätigkeit in der Schweiz auf einen einzigen Webshop zu konzentrieren. So will der Konzern sowohl die Komplexität als auch den Verwaltungsaufwand für den Shop-Betrieb verringern und Marketing-Kosten effizienter einsetzen. Dabei fokussiert sich die Gruppe künftig auf die Shop-Marke „Windeln.ch“ statt „Kindertraum“ oder „Toys“, weil der Konzern mit Windeln.de ja bereits in Deutschland und Österreich aktiv ist. So kann die Gruppe in der DACH-Region einheitlich auftreten.
Besucher der beiden Online-Shops Kindertraum.ch und Toys.ch werden daher künftig auf Windeln.ch umgeleitet. Dort sollen Kunden dann auch einmal alle Produkte finden, die momentan noch separat in den beiden Online-Shops angeboten werden. Aktuell kann man dort noch regulär kaufen. Die Gruppe will aber die beiden Domains Kindertraum.ch und Toys.ch „in den nächsten Wochen runterfahren“.
Der Spezialversender hat gerade erst seinen italienischen Online-Shop „Pannolini.it“ beerdigt, der vor knapp drei Jahren gestartet worden war. Das Italien-Aus ist Teil von mehreren „Effizienzmaßnahmen“, mit denen man die Organisation straffen und Kosten reduzieren möchte. Zu diesen Maßnahmen gehört auch, dass die Zahl der Vollzeitbeschäftigten von zuletzt 387 auf rund 250 Vollzeitäquivalente bis zum Jahresende 2018 schrumpfen soll. Geprüft wird obendrein ein Teilverkauf. So überlegt der Konzern, den tschechischen Spezial-Versender Feedo zu veräußern, der seit Sommer 2015 zur Gruppe gehört.
Durch die „Effizienzmaßnahmen“ will der Spezialversender jährlich bis zu elf Mio. Euro Kosten sparen. Schaden dürfte das sicher nicht. Zwar konnte der Konzern seinen Netto-Umsatz im Jahr 2017 um 8,8 Prozent auf 211,9 Mio. Euro erhöhen. Dabei gab es allerdings ein bereinigtes EBIT von -24,9 Mio. Euro.
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Tja was ist nun (technisch) besser?
Hier geht man von unterschiedlichen Domains weg, bei der Mytoys Gruppe bleiben alle Shops aber unter eigenständigen Domains.
Sollte man wohl immer auch vom Brand abhängig machen oder?
Zumindest wäre es sinnvoll, nicht alle Jahre die Strategie komplett zu ändern. So gesehen wirkt der myToys-Ansatz strategisch sinnvoller.