Neue Marktzahlen: Abwärtstrend im deutschen E-Commerce hält an
20.07.2023
Rückgang auf schwachem Vorjahresniveau
Das bedeutet nun aber auch: Die Marktzahlen im zweiten Quartal 2023 haben sich jetzt auf einem Niveau verschlechtert, das bereits voll durch die Konsumkrise geprägt war. Das zeigt sich nicht zuletzt, wenn man die aktuellen Zahlen mit dem Vor-Corona-Niveau aus dem Jahr 2019 vergleicht. Dieser Vergleich ist auch sinnvoll, weil durch die pandemiebedingten Filialschließungen ja Verbraucher quasi zum Online-Kauf gezwungen wurden und der E-Commerce in Deutschland von einer Sonderkonjunktur profitieren konnte. Auf das gesamte erste Halbjahr gesehen liegen die Brutto-Umsätze im E-Commerce nun zwar immer noch +14,7 Prozent über den ersten sechs Monaten aus dem Jahr 2019. Doch im vergangenen Jahr lagen die aktuellen Halbjahreszahlen sogar stolze 32,9 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau (siehe Grafik unten). Aktuell nähern sich die Online-Umsätze damit also wieder dem Vor-Corona-Niveau an. Den BEVH wundert diese Entwicklung nicht. "Die Unternehmen stemmen sich mit Macht gegen die Krise", weiß Martin Groß-Albenhausen (siehe Foto oben), stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BEVH. "Aber sie müssen erkennen, dass sich Konsumenten auch durch starke Angebote kaum noch zum Kauf bewegen lassen."Keine Trendumkehr in Sicht
Der aktuelle Abwärtstrend zieht sich laut dem Verband durch alle Sortimente. Besonders unter Druck stehen der Handel mit Schmuck und Uhren (-17,4 Prozent), das Geschäft mit Computern, Zubehör & Spielen (-16,9 Prozent) als auch der Online-Handel mit Haushaltswaren & -geräten (-16,1 Prozent), wie diese Auswertung des BEVH nach einzelnen Warensegmenten zeigt. Dass sich der generelle Abwärtstrend im E-Commerce in den nächsten Monaten umkehrt, hält der Verband inzwischen für unrealistisch. Für das ganze Jahr rechnet der BEVH daher nun damit, dass sich die E-Commerce-Umsätze um mehr als fünf Prozent reduzieren. Zu Jahresbeginn hatte der Verband noch ein Plus von 4,8 Prozent und eine leichte Erholung erwartet, nachdem bereits die E-Commerce-Umsätze im gesamten vergangenen Jahr fast zweistellig gesunken waren.Basis
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