Auf neuhandeln.de hatte ich bereits Anfang Februar darüber berichtet, dass die Baur-Gruppe auf ein neues Rekordjahr zusteuert und nach der Umsatz-Milliarde greift. Nun liegen die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2020/2021 vor, das am 28. Februar 2021 beendet wurde. Konkret steht ein Plus von 17 Prozent in den Büchern, womit die Gruppe auf einen Netto-Umsatz von 993 Mio. Euro kommt.

Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr zuvor hatte die Otto-Tochter erst ein Plus von vier Prozent erreicht und daher damals einen Netto-Umsatz von 848 Mio. Euro eingefahren. Im Vergleich dazu hat sich jetzt also nicht nur der Umsatz deutlich erhöht – auch das Wachstum hat stark angezogen.
Und das liegt natürlich auch bei der Baur-Gruppe mit an der Corona-Krise. Denn auch die Otto-Tochter profitiert prinzipiell davon, dass Verbraucher in der Pandemie immer mehr Käufe ins Internet verlagern. Das macht sich nicht zuletzt bei dem Kernunternehmen der Baur-Gruppe bemerkbar.
So hat beim Baur-Versand der Netto-Umsatz sogar überdurchschnittlich zugelegt und ist gleich um 22 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Besonders nachgefragt wurden bei dem Universal-Versender dabei Produkte aus den Kategorien „Home“ und „Technik“. Das passt gut zu den Entwicklungen, die andere Online-Händler im vergangenen Jahr durchgemacht haben. Denn Konsumenten geben in der Corona-Krise mehr Geld aus für ihr Zuhause, um es sich dort gemütlich zu machen. Schließlich sind ja andere Freizeit-Aktivitäten wie Reisen nur eingeschränkt oder gar nicht möglich. Weil zudem viele Mitarbeiter ins Home-Office geschickt wurden, hat auch das Interesse an Elektronik-Produkten stark angezogen.
Hohe Nachfrage nach Möbeln und Technik für Zuhause
Das Geschäft mit Mode war dagegen schwieriger. Wenn schließlich Events, Feiern oder Treffen mit Freunden wegfallen, erlahmt auch das Interesse an modischer Kleidung. Schließlich trägt man diese nicht zuletzt, um sich damit in der Öffentlichkeit zu zeigen. Trotzdem konnte Baur bei Fashion sein Vorjahresniveau halten. Denn zunehmend gekauft wurde Freizeit-Mode für Zuhause oder das Home-Office. Stark nachgefragt wurden Möbel, Haushaltswaren und Heimtextilien auch bei der Unito-Gruppe aus Österreich, die ebenfalls zur Baur-Gruppe zählt und zu der Marken wie Otto Österreich, Universal und Quelle gehören. Auf vergleichbarer Basis gibt es hier ein Wachstum von 20 Prozent zum Vorjahr.
Der coronabedingte Online-Boom prägt bei der Baur-Gruppe aber nicht nur das Handelsgeschäft, sondern auch die hauseigene Dienstleistungssparte. So wickelt die Baur-Logistik zum Beispiel den Versand für die Otto-Tochter About You ab, die im vergangenen Geschäftsjahr 2020/2021 ebenfalls stark zulegen konnte. Die Umsatz- und Ergebnisziele übertroffen hat zudem die Baur Fulfillment Solutions GmbH (BFS), die Service, Logistik und Payment für B2B-Kunden wie s.Oliver übernimmt.
Auch das Ergebnis der gesamten Gruppe habe die Erwartungen deutlich übertroffen. „Wir konnten unsere Stärken ausspielen, Marktchancen nutzen und unsere Gruppe auf ein neues Umsatz- und Ergebnisniveau katapultieren“, freut sich stellvertretend Baur-Chef Patrick Boos (siehe Foto oben).
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