Bereits in den vergangenen Jahren konnte Otto seinen Umsatz spürbar steigern. Doch üblich waren in den Vorjahren allerdings noch einstellige Wachstumsraten. Das sieht nun etwas anders aus. Denn das gerade abgelaufene Geschäftsjahr 2020/2021 (Ende: 28. Februar) konnten die Hamburger mit einem Netto-Umsatz von 4,5 Mrd. Euro beenden – und so ihr Geschäft gleich um satte 30 Prozent ausbauen.

Deutlich zugelegt hat im vergangenen Geschäftsjahr 2020/2021 auch die Zahl der aktiven Otto-Kunden. Diese liegt nun bei über zehn Millionen und toppt damit ebenfalls den Wert aus dem Vorjahr um 30 Prozent (sieben Millionen).
Interessant sind diese Zahlen nicht zuletzt, weil das Geschäftsjahr 2020/2021 zunächst ja verhalten angelaufen war. Dieses startet schließlich ja traditionell Anfang März. Im vergangenen Jahr hatte damit das Otto-Geschäftsjahr also mehr oder weniger zu einem Zeitpunkt begonnen, als die Corona-Pandemie hierzulande voll durchgeschlagen hat.
Ungewohnte „Nachfragespitzen“ gab es im Frühjahr 2020 daher bei Haushaltsgeräten, Elektronik sowie Möbeln und Accessoires. Frühjahrs-, Sommer- und Bademode hatten Kunden bei den Hanseaten dafür aber weniger nachgefragt. In Summe verzeichnete Otto aber immerhin noch leichte Umsatzzuwächse.
Otto-Marktplatz: Zahl der Handelspartner hat sich verdoppelt
Dass nun das Geschäft über das gesamte Jahr so angezogen hat, liegt an mehreren Gründen. So spielte natürlich auch den Hanseaten in die Karten, dass stationäre Ladengeschäfte im Corona-Shutdown ja immer wieder geschlossen waren. Dadurch wurden Kunden ja quasi gezwungen, ihre Käufe online zu tätigen. Marktstudien zufolge hat daher der gesamte Online-Handel in Deutschland im vergangenen Jahr stark angezogen, so dass die positive Entwicklung bei Otto nicht überrascht. Zumal die Hanseaten ihre Schwerpunkte beim Sortiment nicht zuletzt traditionell bei Elektronik und Home & Living haben.
Davon konnte Otto ebenfalls im Corona-Jahr profitieren. Schließlich haben sich viele Verbraucher bei sich zu Hause ein Home-Office eingerichtet oder ihr Zuhause aufgehübscht – wenn wegen Corona ein Urlaub nur bedingt möglich war. Genaue Zahlen zu einzelnen Sortimenten nennt Otto zwar nicht. Bei Home & Living allerdings sei der Umsatz noch stärker angestiegen als das gesamte Geschäft von Otto.

Dazu zählt inzwischen, dass zunehmend externe Händler ihre Ware auf Otto.de anbieten. Aktuell sind bereits über 1.000 Partner angebunden, die das Otto-Portal als Online-Marktplatz nutzen. Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei rund 500 Handelspartnern. „Wir haben unseren Umbau zur Plattform im vergangenen Jahr planmäßig fortsetzen können“, freut sich daher Otto-Vorstand Marc Opelt (siehe Foto oben). In den 4,5 Mrd. Euro Netto-Umsatz sind aktuell noch keine Provisionen aus Partner-Verkäufen enthalten. Dieser Wert umfasst – wie in den Vorjahren – das reine Handelsgeschäft vom Otto-Versand.
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