Pilot-Store vor dem Aus: Bonprix will sich auf E-Commerce fokussieren

von Stephan Randler

20.10.2022

 (Bild: NH-Pressebild)
Bild: NH-Pressebild
Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Der Mode-Händler Bonprix   beerdigt ein spannendes Multichannel-Projekt. Denn zur Mitte des kommenden Jahres schließt das Unternehmen aus der Otto-Gruppe seinen Store in Hamburg   , bei dem ein innovatives Retail-Konzept zum Einsatz kommt. Dieses Pilotprojekt hat nun aber trotzdem keine Zukunft mehr, weil sich der Fashion-Spezialist beim Mode-Handel strategisch künftig auf sein Online-Geschäft fokussieren möchte.
Bonprix Fashion Connect
Self-Checkout im Retail-Store (Bild: Bonprix)
Gestartet wurde der Pilot-Store in Hamburg Anfang 2019   . Seitdem kommt vor Ort ein Retail-Konzept zum Einsatz, bei dem digitale Kunden-Services den Kauf im Ladengeschäft unterstützen. Herzstück des Retail-Konzepts ist daher auch die Smartphone-App von Bonprix, die Kunden auf ihr Mobiltelefon laden müssen. Mit dieser App können Kunden dann die QR-Codes scannen, die sich an den Textilien im Geschäft befinden. Denn im Ladengeschäft selbst können Kunden nicht unter verschiedenen Größen wählen, wie man es gemeinhin von Mode-Geschäften kennt. Stattdessen wird jeder Artikel nur einmal präsentiert. Das soll diesem Pilot-Store einen "Showroom-Charakter" verpassen und Kunden vor Ort ersparen, nach passenden Größen zu wühlen. Wer nun aber den QR-Code eines Artikels scannt, kann dabei auch eine Größe angeben. Danach werden die gescannten Kleidungsstücke in den angeforderten Größen in eine Umkleidekabine gebracht. Bis es so weit ist, können sich Kunden die Wartezeit in einer Lounge vertreiben.
Auf der App erscheint ein Hinweis, sobald die persönliche Umkleidekabine hergerichtet ist. Alle gescannten Artikel werden in der App in einem Warenkorb   gespeichert. Dieser aktualisiert sich automatisch, wenn Kunden die Kabine verlassen. Im Warenkorb erscheinen so nur die Artikel, die Kunden auch mitnehmen. Das geht, weil alle Textilien einen RFID-Chip haben. Wer den Store verlassen will, kann den Einkauf über PayPal direkt in der App bezahlen. Dazu können Kunden ihren Kauf bar an einer Kasse begleichen oder einen Self-Checkout nutzen, wenn sie mit EC-/Kreditkarte bezahlen möchten. Wer sich im Geschäft für PayPal als Zahlverfahren entscheidet, kann einfach aus dem Pilot-Store hinausgehen. Durch den Kauf in der App   wird die Ware nämlich automatisch entsichert und Kunden müssen gar nicht mehr zur Kasse.

Umsatzminus von elf Prozent im aktuellen Halbjahr

Bonprix ist in rund 30 Ländern aktiv und verkauft hier über Online-Shops und Print-Kataloge. Der Fashion-Händler besteht seit 1986 und vertreibt hauseigene Mode-Marken wie bpc oder Rainbow. Wenn der Store in Hamburg schließt, zieht sich die Otto-Tochter endgültig aus dem stationären Einzelhandel zurück. Denn der Store in der Hansestadt ist das letzte verbliebene Ladengeschäft, das Bonprix überhaupt noch betreibt. Vor einigen Jahren wurde bereits das Filialnetz von Bonprix deutlich ausgedünnt und kleinere Stores in Deutschland und dem europäischen Ausland   beerdigt. Dann wurden zwar noch einige Megastores und mehrere Outlet-Stores in Deutschland betrieben, die inzwischen aber auch schon allesamt Geschichte sind. Über alle Länder und Vertriebskanäle wurde im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2022/2023 - also im Zeitraum von Anfang März bis Ende August - ein Netto-Umsatz von etwas mehr als 920 Mio. Euro erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr   entspricht das aber einem Minus von knapp elf Prozent. Zwar konnte Bonprix in vielen ausländischen Märkten jetzt ein- bis zweistellig wachsen. Doch in Deutschland - dem Kernmarkt der Otto-Tochter - gab es einen Umsatzrückgang von fast 13 Prozent. Laut Bonprix halten sich deutsche Konsumenten wegen steigender Energiekosten und der Inflation beim Kauf von Mode zurück. "Auch wir als Mode-Unternehmen sind nicht von sinkender Kaufkraft und Konsumzurückhaltung verschont geblieben", betont Kai Heck, der bei Bonprix als Geschäftsführer für die Finanzen verantwortlich   ist.
alle Optionen Mitglied werden auf neuhandeln
Ihr regelmäßiger Update.

Basis

Die kostenfreie Mitgliedschaft auf neuhandeln.de

Vier Ausgaben des Versandhausberater kostenfrei zum Kennenlernen
  • Kostenfrei
  • Wöchentlicher Newsletter
  • Zugriff auf Beiträge exklusiv nur für Mitglieder
  • Teilnahme an Webinaren und virtuellen Kongressen
  • Kostenloser Eintrag im Dienstleister-Verzeichnis
  • Vier Wochen lang zum Test die Print-Ausgabe des Versandhausberaters frei Haus
-50%
Für ECommerce-Profis.

Premium

Versandhausberater, der Premium-Dienst von neuhandeln.de:

Freitags den Versandhausberater frei Haus
  • Sofort Zugriff auf alle Premium-Inhalte online
  • Wöchentlich neue Exklusiv-Studien und Analysen
  • Zugriff auf das gesamte EMagazin-Archiv
  • Freitags die aktuelle Versandhausberater-Ausgabe als E-Magazin und gedruckt per Post
  • 194,61 Euro pro Quartal (zzgl. MwSt)
    97,31 Euro (zzgl. MwSt)*
-50%
Top-Deal!
Für Dienstleister des Handels.

PremiumPlus

Das Marketingpaket macht Ihr Unternehmen für über 15.000 E-Retailer sichtbar.

  • Alle Leistungen der Premium-Mitgliedschaft
  • Umfassender Eintrag als Dienstleister im Dienstleister-Verzeichnis
  • Bevorzugte Platzierung in Suchergebnissen
  • Alle Platzierungen hervorgehoben mit Firmenlogo
  • Unternehmens-Einblendung unterhalb thematisch relevanter Beiträge
  • Whitepaper veröffentlichen
  • Pressemitteilungen veröffentlichen
  • Gastbeiträge veröffentlichen
  • Referenzkunden pflegen
  • 995 Euro pro Jahr (zzgl. MwSt)
    497,50 Euro (zzgl. MwSt)*

*Der rabattierte Preis gilt für die erste Bezugsperiode. Danach setzt sich die Mitgliedschaft zum regulären Preis fort, wenn sie nicht vor Ablauf gekündigt wird. Premium: 3 Monate/194,61 Euro, PremiumPlus: Jahr/995,00 Euro, Enterprise: Jahr/1998 Euro, jeweils zzgl. Mwst.