Der zweite Streich: Otto-Tochter Collins expandiert erneut offline

Das war so nun wirklich nicht zu erwarten: Obwohl die Otto-Tochter „Collins“ vor knapp zwei Jahren eigentlich als Online-Pureplayer gestartet war, setzen die Hamburger jetzt doch zunehmend auf zusätzliches Geschäft im stationären Einzelhandel. So eröffnet kommende Woche in Berlin ein Ladengeschäft, in dem die Collins-Macher erneut Textilien ihrer Mode-Marke „Edited“ anbieten.

Der erste Collins-Store befindet sich in Hamburg (Bild: Otto Group)
Der erste Collins-Store ist in Hamburg zu finden (Bild: Otto Group)

Der neue Edited-Store befindet sich in der Münzstraße 22 in Berlin-Mitte und bietet auf einer Fläche von rund 120 Quadratmetern eine Auswahl an Mode der Collins-Eigenmarke „Edited“. Ergänzt wird das Eigenmarken-Sortiment durch Schmuck, Schuhe und Accessoires von Fremd-Labels.

Ähnlich verfährt die Otto-Tochter bereits bei ihrem ersten Edited-Store, der im vergangenen Herbst im Hamburger Schanzenviertel eröffnet wurde. Erklärtes Ziel bei der Eröffnung war, die Marke „Edited“ bekannter zu machen und neue Kunden gewinnen. Bereits damals hieß es, dass weitere Filialen denkbar wären – wenn der Plan aufgeht und sich das Geschäft vor Ort im ersten stationären Store gut entwickelt.

Genau das sei nun der Fall, wie die Hamburger gegenüber neuhandeln.de argumentieren. „Die Entwicklung des ersten Edited-Stores in Hamburg hat unsere Erwartungen übertroffen und der Testlauf hat sich für uns als erfolgreich erwiesen“, freut sich Collins-Sprecherin Muschda Sherzada. „Wir kommunizieren zwar keine genauen Zahlen, sind aber mit dem Geschäft im Store sehr zufrieden.“

Mode von Collins gibt es vor Ort aber nicht nur in den beiden eigenen Ladengeschäften. So verkaufen die Hamburger ihre Fashion-Marke „Edited“ auch nach wie vor in anderen Geschäften in Hamburg. Damit hatte die Otto-Tochter bereits begonnen, bevor der erste eigene Store gestartet war.

Mit dem neuen Projekt Collins mischt die Otto-Gruppe seit Mai 2014 im Online-Modehandel mit. Das Besondere an dem Multishop-Projekt ist, dass externe Entwickler unter dem Motto „Open Commerce“ eigene Apps für die Otto-Tochter programmieren können. Mit diesen Anwendungen will man Kunden zu Käufen inspirieren, von den Umsätzen erhalten Entwickler eine Provision. Derzeit betreibt die Otto-Tochter drei Online-Shops – das Fashion-Portal Aboutyou.de, den Online-Shop Edited.de mit Mode der gleichnamigen Eigenmarke und das auf Unterwäsche und Bademode spezialisierte Angebot Sister Surprise. Eigene Apps können externe Entwickler bislang aber nur für Aboutyou.de programmieren.

Im ersten Geschäftsjahr 2014/2015 wurde ein Netto-Umsatz von etwa 25 Mio. Euro über alle Online-Shops erzielt. In den nächsten fünf Jahren plant man einen dreistelligen Jahresumsatz. Um dieses Ziel zu erreichen, wird immer wieder in TV-Werbung investiert. Das Geschäft befeuern sollen zudem weitere Angebote wie ein Schweizer Online-Shop und ein Shopping-Club, die in den vergangenen Monaten gestartet wurden. Wie sich das Geschäft im zweiten Geschäftsjahr 2015/2016 bei dem Multishop-Projekt entwickelt hat, will die Otto-Tochter momentan allerdings noch nicht verraten.

Schon gewusst? Jeden Freitag erscheint der kostenlose Newsletter von neuhandeln.de – so erhalten Sie alle Beiträge bequem in Ihr Postfach und verpassen keine Artikel mehr. Über 2.660 Kollegen aus dem Versand- und Multichannel-Handel beziehen bereits den Newsletter – hier geht es zum Abo.

1 Kommentar

  1. Auch „About You“ hat einen ersten Laden eröffnet. Die Eröffnungsfeier fand vergangene Woche am 10. März im Phönix Center in Hamburg-Harburg statt. „About You“ bietet einige Multi-Channel- und Digital-Elemente im Laden. Unter anderem nutzt „About You“ Konzeptumkleideräume und die Technologie des jungen Berliner Unternehmens „Apparently Different“.

Kommentare sind deaktiviert.