Zalando-App: Warum die Foto-Suche kein Killer-Feature ist
10.08.2014
"Technisch gesehen hat die Anwendung zwar sehr gut funktioniert. Unser Problem war aber, dass damals Smartphones noch weniger verbreitet waren und Nutzer das Feature nicht so angenommen haben wie wir uns das vorgestellt hatten. Im Feedback haben wir damals oft zu hören bekommen, dass Kunden nicht zum Stalker werden wollen, wenn sie jemanden abfotografieren. Das Konzept hörte sich also auf dem Papier gut an, ging aber am echten Bedarf der Kunden vorbei."Was damals galt, ist auch heute noch aktuell. Zalando droht daher mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass viele Kunden die Foto-Suche im Alltag doch nicht nutzen - weil sie mit dem Smartphone schlichtweg keine Passanten abfotografieren möchten. Erschwerend kommt obendrein hinzu, dass die Foto-Suche ersten Tests zufolge auch noch ungenaue Treffer liefert und lediglich ähnliche Produkte listet. So bemängelt die Fachzeitschrift Computer Bild beispielsweise, dass Scans von Kleidung nicht direkt zu den gesuchten Outfits führen . Da Zalando auch künftig kaum alle Klamotten dieser Welt listen wird, dürften weiter viele Scans das Wunschprodukt verfehlen. Mit so einem Problem könnte prinzipiell auch Amazon zu kämpfen haben, das eine vergleichbare Scan-Funktion ("Firefly") in seinem hauseigenen Smartphone anbietet . Das Feature von Amazon halte ich aber aus zwei Gründen für nachhaltiger als die Foto-Suche von Zalando. Zum einen sollen Kunden von Amazon auch Bücher, CDs oder DVDs fotografieren, die der E-Commerce-Riese in den meisten Fällen führen dürfte. Zum anderen dürften Nutzer solche (Medien-)Produkte wohl auch scannen, ohne sich wie ein Stalker zu fühlen - was wiederum dafür spricht, dass Amazons Firefly-Feature häufig genutzt wird.
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