Online-Supermärkte: LeShop.ch erneut mit deutlichem Plus
04.01.2016
Bei LeShop steigen die Umsätze inzwischen wieder spürbar an (Grafik: LeShop)
Das erneut deutliche Umsatzplus kommt nicht von ungefähr. Denn die Schweizer profitieren zunehmend von Investitionen, die sie in ihren Kundenservice tätigen. So hatte LeShop.ch im vergangenen Oktober damit begonnen, in über 40 Schweizer Städten kleinere Lieferzeitfenster für die Online-Bestellungen anzubieten . In diesen Gebieten liefert die Schweizerische Post seitdem die bestellten Lebensmittel wahlweise zwischen 09 und 12 Uhr, von 12 bis 14 Uhr oder zwischen 14 und 17 Uhr. Zuvor gab es unterm Tag nur ein Lieferfenster, bei dem die Kunden auf ihre Ware zwischen 07.30 Uhr und 17 Uhr warten mussten (was in vielen Gebieten der Schweizer aber nach wie vor so gehandhabt wird). Mit den kürzeren Lieferfenstern kann der Online-Supermarkt solche Kunden besser bedienen, die auf kurze Zeitfenster bei der Lieferung angewiesen sind - beispielsweise Berufstätige, die morgens schlichtweg nicht zu Hause sind. Prinzipiell profitierte der Schweizer Online-Supermarkt im vergangenen Jahr außerdem auch von Neuerungen in der Logistik, die bereits 2014 angestoßen wurden. Damals hatte man zum einen allgemein das Liefernetz für Online-Bestellungen um Gemeinden im Alpenraum, Tessin und der Südostschweiz erweitert , wodurch der Online-Supermarkt seitdem flächendeckend Bürger in der Schweiz bedienen kann. Und parallel hatte LeShop.ch überhaupt erst damit begonnen, ein Lieferfenster unterm Tag zwischen acht und 17 Uhr anzubieten - davor konnte man die Online-Bestellungen nur abends zwischen 17 und 20 Uhr entgegen nehmen. Durch die Tageszustellung kann LeShop.ch seitdem überhaupt erst Kunden bedienen, die im Online-Supermarkt bestellen und Ware zum Beispiel ins Büro geliefert bekommen wollen. Damit Kunden ihre Lebensmittel bequem erhalten, betreibt LeShop.ch seit Juni 2015 auch elf Abholstationen in der Schweiz. Hier können Kunden ihre Online-Bestellungen selbst abholen ("Click & Collect"). Die neuen Abholstationen befinden sich unter anderem in Einkaufszentren der Migros-Gruppe, zu der LeShop.ch als Tochterunternehmen ja gehört. An Abholstationen liegt die Ware einen Tag nach der Bestellung im Internet ab 16 Uhr vor, der Service ist für die Kunden kostenlos. Es gilt aber einen Mindestbestellwert von 99 Franken, der allerdings so auch prinzipiell für alle Bestellungen gilt, die sich Kunden nach Hause liefern lassen wollen.Neue Abholstationen für Online-Besteller sollen Kundentreue fördern
Gegenüber neuhandeln.de hatte LeShop.ch bereits im Herbst 2014 durchblicken lassen, neue Abholstationen einrichten zu wollen . Damals hatte man ein Pilotprojekt mit der Bundesbahn (SBB) beendet, bei dem Kunden ihre Bestellungen an einigen Bahnhöfen abholen konnten. Beim diesem Pilotprojekt mussten Kunden einen Schalter der SBB aufsuchen, wo ihnen ein Mitarbeiter der SBB die Ware aushändigte. Dieses Verfahren war dann aber vielen Kunden zu umständlich und zeitaufwändig. An den neuen Pickup-Stationen händigt zwar auch wieder ein Mitarbeiter die Ware aus, statt dass Kunden die Bestellungen zum Beispiel einfach aus einem Schließfach entnehmen können. Mit Wartezeiten dürften Kunden hier allerdings besser leben können als am Bahnhof, wo man oft nur kurze Zeit ist und schnell einen Zug erwischen muss. Dass überhaupt wieder in neue Abholstationen investiert wurde, hat seinen Grund. Denn nach eigener Erfahrung der Migros-Gruppe sind Kunden einem Anbieter prinzipiell treuer, wenn die Online- und Offline-Angebote gut verknüpft sind. Aus diesem Grund betreibt LeShop.ch auch zwei Abholstationen in der Schweiz, wo Kunden mit dem Auto vorfahren können und im Anschluss ihre Online-Bestellung von Mitarbeitern in den Kofferraum geladen bekommen. Die erste Drive-In-Station gibt es seit Oktober 2012 in Studen bei Biel, eine weitere Auto-Abholstation wurde im September 2014 in Staufen bei Lenzburg eröffnet (siehe Foto links). Hier ist die Ware bereits zwei Stunden nach einer Bestellung abholbereit, so dass LeShop.ch mit den Drive-Ins auch Spontankäufer erreichen kann, die mittags noch etwas für das Abendessen bestellen und die Ware auf dem Weg von der Arbeit nach Hause abholen möchten. Die Drive-Ins hatten sich im vergangenen Jahr "solide" entwickelt, was zunächst verhalten klingt. Auf Nachfrage von neuhandeln.de betont LeShop.ch aber, dass beide Angebote ebenfalls zum Umsatzwachstum im vergangenen Jahr beigetragen haben. Die beiden Auto-Abholstationen würden sich sogar sehr gut entwickeln. So liege der zweite Standort im ersten Betriebsjahr bereits über ein Drittel über der vergleichbaren Periode des zuerst eröffneten Standortes. Dieser wiederum sei im nun schon dritten Betriebsjahr sogar deutlich zweistellig gewachsen.Basis
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