Auch wegen Corona: Weltbild verkauft zehn Filialen an Buchhändler Thalia

von Stephan Randler

26.07.2021

 (Bild: CLEMENS MAYER JULIA KNORR)
Bild: CLEMENS MAYER JULIA KNORR
Bild: CLEMENS MAYER JULIA KNORR unter Creative Commons Lizenz
Der Multichannel-Händler Weltbild   forciert sein Online-Geschäft. Deshalb trennen sich die Augsburger von zehn Filialen in Deutschland. Bestehen bleiben die Geschäfte trotzdem. Denn Weltbild verkauft die zehn betroffenen Standorte an den Buch-Händler Thalia   , der diese Ladengeschäfte weiterführen wird.
Christian Sailer Weltbild
Christian Sailer (Bild: Weltbild)
"Corona hat die Verschiebung zum Online-Handel beschleunigt", berichtet Christian Sailer (siehe Foto links), der die Weltbild-Gruppe aus Augsburg als Chief Executive Officer   (CEO) führt. "Ausgehend von den Mega-Trends und den Kundenwünschen richten wir unser Angebot und unseren Vertrieb aus." Das heißt aber nicht, dass sich Weltbild generell aus dem stationären Handel zurückzieht. Denn Geschäfte bleiben laut Sailer ein "integraler Bestandteil" der Multichannel-Strategie, doch ihre Rolle ändere sich. "Geschäfte werden künftig stärker den Charakter eines Showrooms haben", erklärt Sailer. Neun der zehn Standorte verkauft Weltbild zum 01. Oktober 2021, ein Geschäft geht bereits zum 01. August an Thalia. Die betroffenen Filialen verfügen über jeweils zwischen 150 und 200 Quadratmeter Verkaufsfläche und befinden sich in Innenstadtlagen oder Einkaufszentren. Zum Kaufpreis macht man keine Angaben. Betroffene Mitarbeiter werden im Rahmen eines Betriebsübergangs übernommen.

Momentan mehr als 60 Standorte in der DACH-Region

Aktuell kommt die Weltbild-Gruppe übrigens insgesamt auf etwas mehr als 60 Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wenn nun zehn Geschäfte davon bald wegfallen, ist das also nicht wenig. Überraschend kommt dieser Schritt aber nicht. Schließlich hatte Weltbild in den vergangenen Monaten immer wieder in sein Digital-Geschäft investiert. So wurde zum Beispiel erst ein neues Live-Shopping-Format konzipiert   oder eine eigene Online-Videothek gestartet   . Scheinbar mit Erfolg. Denn die Live-Shopping-Show wird um neue Episoden   ergänzt, die Videothek nun mit zusätzlichen Apps   ausgebaut.
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