"Wirtschaftliche Abwägungen": Witt-Gruppe beerdigt zwei Händler-Marken

26.04.2023

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Die Witt-Gruppe   hat vor kurzem ihr Marken-Portfolio überarbeitet. Dabei hat sich das Handelsunternehmen aus der Otto-Gruppe   von den beiden Versender-Marken Ambria   und Wäschepur   getrennt, über die bisher im E-Commerce und über Kataloge an Kunden in Deutschland verkauft wurde. Gegenüber neuhandeln.de erklärt die Otto-Tochter, dass man die Marken einer "strengen Wirtschaftlichkeitsprüfung" unterzogen habe.
Patrick Boos
Patrick Boos (Bild: Witt-Gruppe)
Dabei hat die Witt-Gruppe nach eigenen Angaben festgestellt, dass die beiden Händler-Marken ohne nennenswerte Investments nicht skalieren werden. Aus "wirtschaftlichen Abwägungen" wurden die Vertriebsaktivitäten von Ambria und Wäschepur daher bereits eingestellt. Wer einen dieser Online-Shops besuchen will, wird jetzt weitergeleitet in den Online-Shop der Kernmarke Witt Weiden   . Ambria und Wäschepur sind von einem kleinen Vertriebs- und Einkaufsteam betreut worden. Den Mitarbeitern der Händler-Marken konnte die Witt-Gruppe nach eigenen Angaben vergleichbare Aufgaben im Unternehmen anbieten. Die Marke Wäschepur lebt sogar nach dem Shop-Aus weiter. Zwar gibt es keine eigene Vertriebsaktivität mehr. Unter diesem Namen werden aber weiterhin Textilien der gleichnamigen Eigenmarke bei Witt Weiden   angeboten. Diese Kernmarke bleibt in der Witt-Gruppe genauso erhalten wie das Geschäft der Versender-Marken Sieh an!   (Mode für preisbewusste Kunden), Creation L   (Mode-Boutique) und Heine   (Dame-Mode). Von diesen Marken bleiben auch die internationalen Ableger bestehen. Dazu zählen Witt International   (internationales Geschäft von Witt Weiden) als auch Helline   (Frankreich-Ableger von Heine) sowie die Auslandsaktivitäten von Sieh an!, die in Frankreich unter der Marke Moda Vilona   und in Holland und Schweden unter Your Look for less!   laufen. Mit Creation L verkauft die Gruppe zudem in den USA.

Umsatz der Witt-Gruppe sinkt

"Mit der Fokussierung auf unsere starken Marken schärfen wir ihr Profil", argumentiert jetzt Patrick Boos (siehe Foto), der seit Anfang 2022 bei der Witt-Gruppe neuer Vorsitzender der Geschäftsführung   ist. Die Witt-Gruppe ist auf den Handel mit Textilien spezialisiert und bedient die Kundengruppe der Best Ager. In dem vergangenen Geschäftsjahr 2022/2023 (Ende: 28. Februar) konnte die Otto-Tochter zwar einen Netto-Umsatz von 1,178 Mrd. Euro erzielen. Dieser Wert liegt aber 4,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres   .
Umsatz Witt-Gruppe
Bei der Witt-Gruppe ist der Umsatz in dem vergangenen Geschäftsjahr 2022/2023 ein wenig gesunken
Mit der Umsatzentwicklung ist die Witt-Gruppe dennoch zufrieden. Schließlich haben nicht nur Ukraine-Krieg und Inflation im vergangenen Jahr die Kauflaune der Verbraucher gedämpft. Auch Kostensteigerungen bei Papier, Transport, Rohstoffen und Energie haben das Geschäft erschwert. Vor diesem Hintergrund wurden bei Katalogen die Seiten reduziert und Auflagen gekürzt, teilweise sind auch ganze Kataloganstöße entfallen. Stärker als bei der gesamten Gruppe hat sich zudem der Umsatz reduziert beim Heine-Versand, der im Otto-Konzern seit Herbst 2019 operativ über die Witt-Gruppe gesteuert   wird. Hier hat sich der Netto-Umsatz von zuvor 247 Mio. Euro (2021/22) auf nun 231 Mio. Euro (2022/23) reduziert, was einem Rückgang von rund 6,5 Prozent entspricht. Hier sind die Umsätze stärker gesunken als bei der gesamten Witt-Gruppe, weil Heine mehr Heimtextilien, Möbel und Wohn-Accessoires verkauft. Nach dem Corona-Boom bei Home & Living   ist das Interesse der Kunden hier stärker zurückgegangen als bei den anderen (Mode-)Sortimenten.
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