Neue Liefergebiete geplant: Tegut will Geschäft im E-Commerce ausbauen

20.01.2023

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Im vergangenen Jahr hat die Supermarkt-Kette Tegut   ihre Kooperation mit Amazon in Deutschland   stark ausgebaut   . Verbraucher können daher inzwischen in zahlreichen Regionen frische Lebensmittel von Tegut über den Online-Shop von Amazon.de bestellen. Diese Zusammenarbeit mit dem E-Commerce-Riesen will Tegut in diesem Jahr erneut ausweiten. So sollen nach eigenen Angaben bereits in Kürze weitere Regionen in Deutschland dazu kommen, in denen Kunden frische Lebensmittel von Tegut bei Amazon   bekommen.
Thomas Gutberlet
Thomas Gutberlet (Bild: Tegut/Jan Potente)
"Es gibt nicht nur den einen Kunden, der ausschließlich in den Supermarkt geht oder den einen Kunden, der seine Lebensmittel nur online bestellt", argumentiert Tegut-Chef Thomas Gutberlet (siehe Foto links). Der Trend gehe ihm zufolge vielmehr dahin, dass jeder Kunde unterschiedliche Möglichkeiten zum Einkauf nutzen will. Deshalb verfolge der Supermarkt eine Omnichannel-Strategie. Gestartet wurde die Multichannel-Kooperation mit Amazon.de   im Sommer 2020. Zunächst waren die Produkte aus dem Tegut-Sortiment nur für Kunden verfügbar aus dem Großraum Darmstadt und dem Süden von Frankfurt.

Minimarkt-Konzept ebenfalls weiter ausgerollt

Anschließend wurde die Zusammenarbeit aber nach und nach ausgeweitet   . Mittlerweile können daher zum Beispiel auch Kunden in Würzburg, Kassel, Nürnberg, Mainz oder Wiesbaden frische Lebensmittel von Tegut bei Amazon.de bestellen. Wer das möchte, muss erst seine Postleitzahl angeben. Danach wird geprüft, ob in dieses Gebiet geliefert wird. Denn bestellt wird zwar bei Amazon. Die Ware stammt aber aus einem lokalen Supermarkt von Tegut. Sobald daher ein Kunde bei Amazon.de bestellt, wird der Auftrag an einen Markt übermittelt, der sich in der Nähe des Kunden befindet. Hier erscheint die Bestellung dann auf einem Picker-Gerät, so dass ein Mitarbeiter vor Ort den Auftrag kommissionieren, verpacken und bereitstellen kann. Im Anschluss wird die Ware durch einen Lieferpartner von Amazon.de abgeholt und dem Kunden zugestellt.
Ausbauen will Tegut in diesem Jahr aber nicht nur seine Kooperation mit Amazon.de. Denn investiert wird auch in das Kleinflächen-Konzept Teo   , das ganz ohne Verkaufspersonal auskommt. Denn in diesen Mini-Märkten können Verbraucher mit dem Smartphone einchecken, gewünschte Artikel direkt selbst vor Ort mit dem Barcode-Scanner des Handys verbuchen und anschließend den Einkauf über eine Tegut-App im Store bezahlen. Weil kein Personal benötigt wird, können Mini-Märkte prinzipiell rund um die Uhr geöffnet sein. Den ersten Mini-Markt hatte Tegut im Herbst 2020 eröffnet, im vergangenen Geschäftsjahr sind zahlreiche weitere Standorte dazu gekommen. Mittlerweile gibt es 26 Mini-Märkte in Hessen, Bayern und Baden-Württemberg. In diesem Jahr sollen 15 bis 20 weitere Standorte dazu kommen - vor allem im Rhein-Main-Gebiet und Baden-Württemberg. "Wir werden dieses Vertriebskonzept weiterhin mit Tempo und Augenmaß vorantreiben", betont Tegut-Chef Gutberlet. Leser von neuhandeln.de dürfte das nicht überraschen. Denn erst kürzlich hatte Tegut in Aussicht gestellt, dass man Potenzial für mehrere hundert Standorte   sieht.
Tegut Teo Markt
So sieht einer der neuen Teo-Minimärkte für Verbraucher von außen aus (Bild: Tegut)
Tegut betreibt über 300 Märkte in Hessen, Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und in Niedersachsen. Im Fokus des Vollsortimenters stehen frische, regionale und ökologische Lebensmittel. Das Sortiment umfasst bis zu 23.000 Produkte, darunter Markenprodukte und Eigenmarken. Zu dem Angebot gehören auch Bio-Lebensmittel, über die mehr als ein Viertel vom Umsatz erwirtschaftet wird. In den Mini-Märkten werden rund 950 Artikel angeboten. Seit 2013 gehört Tegut zur Schweizer Migros-Genossenschaft.