Sinnvoller Schritt? Monoqi verabschiedet sich vom Club-Konzept

27.08.2018

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Wer bislang bei dem Berliner Shopping-Club Monoqi   einkaufen wollte, musste sich zunächst einmal bei dem Design-Spezialisten anmelden. Denn einsehen konnte man die Angebote im Shopping-Club ja nur als registriertes Mitglied. Doch dieses Verkaufskonzept ist nun Geschichte. So können Verbraucher das Angebot jetzt nutzen, ohne sich dafür registrieren zu müssen - zumindest bis zu einem gewissen Grad.
Monoqi
Altes Konzept mit Log-In-Hürde (Bild: Screenshot)
Zur Erinnerung: Monoqi wurde 2012 als Shopping-Club gegründet, bei dem nur registrierte Mitglieder die Angebote einsehen und kaufen konnten. Ohne Anmeldung gab es nur ein Anmeldeformular zu sehen (siehe Screenshot). Im Online-Angebot sind seitdem Möbel und Accessoires, die jeweils in zeitlich limitierten Kampagnen und zu rabattierten Preisen vermarktet werden. Das Angebot an Aktionsware wurde dann zusätzlich vor einigen Jahren um Artikel ergänzt, die dauerhaft auf der Online-Plattform angeboten werden - wie es bei einem klassischen Online-Shop gemeinhin üblich ist. Einsehen konnte man allerdings auch das dauerhafte Sortiment nur, wenn man sich zuvor als Kunde bei Monoqi registriert hat. Damit ist nun Schluss. Denn ab sofort lassen sich alle Angebote begutachten, ohne dass Verbraucher dazu noch einen Log-In benötigen. Das gilt sowohl für das dauerhaft verfügbare Sortiment als auch für die zeitlich begrenzt erhältliche Aktionsware. Diese fristet auf dem Online-Portal jetzt aber nur noch ein Schattendasein, wo der ursprüngliche Kern der Plattform im Menü unter dem Punkt "Monoqi Club" zu finden ist - neben anderen Menüpunkten wie "Textilien" oder "Beleuchtung", die jeweils zu einem entsprechenden Sortiment an dauerhaft verfügbaren Online-Angeboten führen. Nur diese dauerhaft verfügbaren Artikel lassen sich aber auch klassisch kaufen. Bei Aktionsangeboten im "Monoqi Club" dagegen ist nur der ursprüngliche Originalpreis öffentlich. Wer den rabattierten Preis erfahren will, muss sich anmelden oder neu registrieren. Dann kann man rund 1.000 neue Produkte pro Woche einsehen, die zusätzlich zum dauerhaften Sortiment angeboten werden (ca. 4.000 Artikel). "Wir haben von vielen Interessierten das Feedback bekommen, dass sie sich gerne ohne Registrierung inspirieren lassen würden", erklärt Niels Nüssler, der seit diesem Frühjahr als Geschäftsführer für Monoqi zuständig ist   . Die neue Strategie dürfte daher das Geschäft ankurbeln. Schließlich haben Verbraucher früher ohne Registrierung ja gar nicht erst gesehen, was bei Monoqi zu haben ist. Wenn nun mehr Interessenten die Angebote sehen, dürfte Monoqi auch von mehr Bestellungen profitieren. So gesehen ist der Strategiewechsel sinnvoll. Allerdings wird auf der Plattform nicht erklärt, um was es sich bei dem "Monoqi Club" handelt (gesonderter Bereich mit exklusiven Rabatten). Wer das also nicht versteht, dürfte sich schnell wundern, warum manche Preise plötzlich nicht einsehbar sind. Dazu wirkt das Angebot noch nicht ausgereift. Wer den Menüpunkt "Monoqi Club" öffnet, findet zum Beispiel auch Angebote ohne Rabatt oder gar Artikel, bei denen der rabattierte Preis doch öffentlich einsehbar ist. Hinter Monoqi steht die Things I Like GmbH aus Berlin. Vor Kampagnen für Club-Mitglieder reserviert Monoqi eine bestimmte Menge von Produkten. Die bindende Bestellung erfolgt erst, nachdem Kunden bereits bei Monoqi bestellt haben. So umgeht Monoqi das Risiko, zuviele Produkte auf Lager zu halten. Dadurch kann Monoqi exklusive Rabatte anbieten, die beim dauerhaften Sortiment nicht möglich sind. Nutzer müssen dafür meist mehrere Wochen warten, bis sie die Ware erhalten. Anders sieht es beim dauerhaften Sortiment aus. Die Ware haben meist Partner auf Lager, um kurze Lieferzeiten zu bieten. Anfang des Jahres wurde ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Things I Like GmbH gestellt   . Wenige Tage später hatten die Berliner ihren Antrag aber schon wieder zurück genommen   . So hätten zunächst Unsicherheiten wegen einer zugesagten Folgeinvestition den Insolvenzantrag notwendig gemacht. Dem Management sei es dann in "intensiven Verhandlungen" mit Altinvestoren aber gelungen, die Folgefinanzierung und damit auch den Fortbestand zu sichern.
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