Shopping-Club Monoqi: Insolvenzantrag und Manager-Abschied

Bei dem Berliner Shopping-Club Monoqi kriselt es. So wurde beim Amtsgericht Charlottenburg ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Things I Like GmbH gestellt, die hinter dem auf den Online-Handel mit Möbeln und Accessoires spezialisierten Flash-Sale-Anbieter steht (Aktenzeichen: 36t IN 919/18). Bis zur Entscheidung über den Antrag wurde Rechtsanwalt Christoph Schulte-Kaubrügger am 23. Februar 2018 um 11:30 Uhr zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Manfred Ritter
Wieder weg: Manfred Ritter (Bild: Monoqi)

Das geht aus einer offiziellen Mitteilung hervor, die im Unternehmensregister veröffentlicht wurde. Zu den Hintergründen hat sich der Versender auf Nachfrage von neuhandeln.de bislang nicht geäußert. Mehr Infos gibt es dagegen zu einer Personalie. So lässt sich dem Register nun nämlich auch entnehmen, dass Manfred Ritter (siehe Foto) nicht mehr Geschäftsführer ist.

Der 54-jährige Neuzugang war erst im November 2016 zu Monoqi von der Otto-Tochter Manufactum gewechselt und hatte die Geschäftsführung um Simon Fabich und Wolfgang Jünger verstärkt, die noch an Bord sind.

Nach Angaben von Monoqi sei Ritter aus persönlichen Gründen und in bestem Einvernehmen bei Monoqi ausgeschieden. Diese Entscheidung sei zudem bereits vor einiger Zeit gefallen und stehe daher in keinem Zusammenhang mit dem Insolvenzantrag, wie Monoqi gegenüber neuhandeln.de betont.

Laut dem zuletzt veröffentlichten Jahresabschluss konnte Monoqi im Jahr 2016 den Netto-Umsatz um 42 Prozent auf 23,1 Mio. Euro steigern. Als Hauptgrund für diese Entwicklung nennen die Berliner gegenüber neuhandeln.de, dass im Berichtsjahr das Angebot ausgebaut wurde. So hat sich zum einen die Zahl der „Flash Sales“ erhöht, bei denen preisreduzierte Produkte für kurze Zeit angeboten werden. Zusätzlich wurde noch das Sortiment an Artikeln ausgebaut, die dauerhaft verfügbar sind.

Verbessert hat sich auch das Ergebnis, wo Monoqi nach eigenen Angaben das „Erreichen des Break-Even“ feiern konnte. Diese Rechnung hatte allerdings einen Schönheitsfehler. Denn profitabel war Monoqi im Jahr 2016 nur, wenn man die Marketing-Kosten bei der Gewinn- und Verlustrechnung übergeht. Sonst steht unterm Strich ein Jahresfehlbetrag von 4,5 Mio. Euro (2015: -8,8 Mio. Euro).

Aktuell verkauft Monoqi an Kunden in Deutschland sowie an Verbraucher in Großbritannien, in der Schweiz, Österreich, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden. Im Ausland wurden 2016 rund 42 Prozent vom Umsatz erwirtschaftet. Gegründet wurde der Berliner Shopping-Club erst im Jahr 2011.

P.S.: Verpassen Sie keine Beiträge mehr! Jeden Freitag liefert Ihnen unser Newsletter alle Nachrichten, Analysen und Insider-Infos der Woche kostenlos in Ihr Postfach. 3.943 Kollegen aus dem Versand- und Multichannel-Handel nutzen diesen Service schon, um up-to-date zu bleiben. Hier geht es zum Abo.