Nach Shop-Aus: Lager-Ausstattung von AO Deutschland wird versteigert

Anfang Juli hatte der Elektronik-Händler AO seinen deutschen Online-Shop begraben, jetzt startet die Verwertung. Ab sofort können Interessenten daher die Assets von AO Deutschland ersteigern, die jetzt über verschiedene Online-Auktionen verwertet werden. Zu haben ist dabei nicht weniger als die komplette Lager-Ausstattung der bisherigen Europazentrale des britischen Elektronik-Händlers in Bergheim bei Köln.

AO Lager
AO Lager (Restlos.com/ Eva-Varena Führer)

Das Angebot umfasst daher zum einen Produkte wie Haushaltsgroßgeräte oder Unterhaltungselektronik, die AO Deutschland selbst an seine Kunden verkauft hat. Zum anderen werden aber auch Betriebsmittel versteigert wie Gabelstapler, Hubwägen und Sackkarren. Neben Lager-Ausstattung gibt es auch Bürobedarf.

Schließlich wurde in Bergheim nicht nur Ware gelagert und verschickt, sondern auch in der Verwaltung gearbeitet. Ersteigern lassen sich deshalb nun neben Gefrierschränken und Staubsaugern auch gebrauchte Computer-Monitore und Schreibtische. Insgesamt werden über 1.500 Positionen angeboten.

Versteigert werden alle Artikel über den Online-Anbieter Restlos.com, der sich auf Industrieverwertungen spezialisiert hat. Hier finden potenzielle Käufer einen Online-Katalog mit allen Angeboten aus dem ehemaligen Versandlager von AO Deutschland. Wer will, kann die angebotenen Waren noch an diesem Freitag (02.09.2022) zwischen zehn und elf Uhr besichtigen. Alle Artikel werden am Montag darauf (05. September 2022) nacheinander versteigert. Angebote lassen sich bereits jetzt für jeden Artikel einzeln abgeben. Den Zuschlag für ein Produkt erhält der Bieter, der zum Ende einer Auktion für einen Artikel das höchste Angebot abgegeben hat. Nach dem Zuschlag müssen Käufer die Ware aber selbst vor Ort abholen.

Deutschland-Geschäft von Anfang an fragwürdig

AO hatte seinen deutschen Online-Shop unter anderem mit der Begründung geschlossen, dass die Kosten für Online-Marketing gestiegen wären und der Wettbewerb im E-Commerce zugenommen habe. Laut AO hatten sich die Kosten pro Klick teilweise mehr als verdoppelt. Das Geschäft wurde so erschwert durch „sehr wettbewerbsintensive Marktbedingungen“ und „unhaltbar hohe Kosten“ für die Kundenakquise.

AO.com ist spezialisiert auf das Geschäft mit Elektronik-Produkten und mit Haushaltsgeräten („Appliances online“). Der Online-Pureplayer wurde im Jahr 2000 in Großbritannien gegründet und war bis Herbst 2014 nur in seinem Heimatmarkt aktiv. Dann aber war AO in Deutschland gestartet. Allerdings hatte sich von Anfang an die Frage gestellt, wieso denn Verbraucher nun Kühlschränke und Waschmaschinen bei AO Deutschland bestellen sollten. Schließlich gab und gibt es mit Amazon, Otto oder MediaMarktSaturn genug Alternativen. Vom Wettbewerb unterscheiden wollte sich AO in Deutschland nicht zuletzt dadurch, dass Großgeräte mit eigenen Fahrzeugen zugestellt wurden. Diese kann man nun aber nicht ersteigern.

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