eBay-Chef: "Corona hat einen deutlich positiven Einfluss auf unser Geschäft"

von Stephan Randler

30.10.2020

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Seit kurzem verantwortet Oliver Klinck das Marktplatz-Business von eBay als neuer Deutschland-Chef   . In dieser Rolle will der 51-Jährige nun eBay stärker von Wettbewerbern abgrenzen wie Amazon. Davon sollen nicht nur gewerbliche Händler profitieren, die bei eBay   verkaufen. Auch für Privatpersonen soll das Marktplatz-Shopping spannender werden. Wie das genau geht, verrät Klinck im Exklusiv-Interview.
Oliver Klinck
Oliver Klinck (Bild: eBay Deutschland)
neuhandeln.de: Was will eBay künftig einem Amazon entgegensetzen? Oliver Klinck: "Wir sind anders als unsere Wettbewerber, weil wir nämlich ein einzigartiges Geschäftsmodell haben. Auf lange Sicht möchte ich mich in unserer Strategie daher auf Dinge fokussieren, die eBay von Konkurrenten unterscheiden: Ein Marktplatz, der für jedes Budget das Richtige bietet. Die Möglichkeit, auf dem eBay-Marktplatz online Dinge nicht nur zu kaufen, sondern auch zu verkaufen. Außerdem sind wir beim Online-Handel ein starker Partner - und niemals Wettbewerber - für Händler aller Größen." neuhandeln.de: Wirklich neu ist das alles aber nicht. Was macht eBay denn jetzt anders? Klinck: "Wir setzen jetzt auch kurzfristig auf Projekte, die unsere Stärken weiter stärken. Dazu gehört zum Beispiel ein neues kategorieübergreifendes Online-Center für B-Ware   , mit dem wir die Brücke zwischen Nachhaltigkeit und Preisbewusstsein schlagen möchten. Dazu arbeiten wir stetig daran, das Einkaufs- und Verkaufserlebnis für Kunden zu verbessern: etwa mit dem kürzlich eingeführten Dark Mode   , mit dem wir einem vielfach geäußerten Wunsch der Nutzer nachkamen (App-Design mit einem dunklen Hintergrund, damit Augen nicht von hellen Bildschirmen belastet werden - Anm. d. Verf.)." neuhandeln.de: Wie wichtig sind denn noch Privatpersonen für eBay, die selbst Artikel anbieten? Klinck: "Wir sind eine große Plattform, auf der ein Endkunde sowohl privat verkaufen als auch neue Ware von Händlern kaufen kann. Und wir wissen, dass Kunden, die selbst verkaufen, auch deutlich mehr Geld auf unserer Plattform ausgeben - also einen höheren Wert für die Verkäufer haben als Kunden, die nur kaufen. Deshalb geben wir Kunden, die selbst verkaufen, Gutscheine für einen Kauf." neuhandeln.de: Und welche Rolle spielt der stationäre Einzelhandel für eBay? Klinck: "50 Prozent der Händler bei eBay machen auch stationären Handel. Entsprechend wichtig sind sie für uns. Wir möchten generell Händler an die Online-Welt heranführen, die noch keine Erfahrung mit E-Commerce haben. Deshalb versuchen wir auch mit unserem Soforthilfeprogramm   , dem Handel unter die Arme zu greifen und die Auswirkungen der Corona-Krise auf das Geschäft abzumildern." neuhandeln.de: Und geht diese Rechnung denn jetzt auch für eBay auf? Klinck: "Die Corona-Krise hat einen deutlich positiven Einfluss auf unser Geschäft. Wir haben ungefähr 5.000 neue Verkäufer nur durch unser Soforthilfeprogramm* gewonnen. In Deutschland haben wir das Jahr 2020 mit mehr als 18 Millionen aktiven Käufern begonnen und im ersten Halbjahr 2020 mehr neue aktive Käufer hinzugewonnen als im gesamten Jahr 2019 - darunter besonders viele jüngere Käufer." *Wer von diesem Trend profitieren möchte und bisher noch nicht als Händler bei eBay verkauft: Das neue Soforthilfeprogramm   von eBay für neue Handelspartner läuft noch bis zum 31. Dezember 2020.
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