Vorbild Collins? Zalando öffnet sich für externe Entwickler

von Stephan Randler

30.03.2015

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Vor fast einem Jahr hatte ein Insider auf neuhandeln.de berichtet   , dass der Berliner Fashion-Versender Zalando   über ähnliche Wege bei der Kundenansprache nachdenke wie der Otto-Konzer   n bei seinem Multishop-Projekt "Collins   ". Auf Nachfrage von neuhandeln.de hatten die Berliner damals zwar dementiert   , dass man sich mit der App-Thematik beschäftige. Nun aber können externe Entwickler doch erstmals (Smartphone-)Anwendungen für Zalando bauen. Amaze-App

Über die Amaze-App wird künftig Zalando-Ware verkauft (Bild: Screenshot)

Im direkten Vergleich unterscheidet sich der neue App-Ansatz von Zalando allerdings schon ein wenig von der Herangehensweise der Otto-Gruppe bei ihrem Collins-Projekt   . Zur Erinnerung: Bei Collins können externe Entwickler eigene (Mobile-)Anwendungen für den Otto-Konzern programmieren   , um damit Nutzer zu Impulskäufen zu inspirieren. Durch diesen offenen Ansatz   will die Otto-Gruppe von frischen Ideen aus einer (Online-)Community profitieren, ohne selbst Heerscharen an Entwicklern zu beschäftigen und auf alle Ideen selbst kommen zu müssen. Diesen Grundgedanken verfolgt auch Zalando bei seiner Mobile-Strategie, wo nun ebenfalls externe Entwickler tätig werden können. Der Unterschied: Wenn externe Programmierer für Otto tätig werden, so landen die Fashion-Apps in der Regel im AppStore des Online-Shops Aboutyou.de   . Hier finden Nutzer unter dem Menüpunkt "Inspiration   " mehrere Anwendungen, um zum Beispiel den passenden BH zu finden   oder das Outfit von Promis zu kopieren   (Motto: "You & Idol"). Entwickler erhalten im Anschluss eine Provision, wenn Kunden über ihre App bei Otto online einkaufen. Neben Desktop-Anwendungen gibt es auch Smartphone-Apps   .

"Amaze-Projekt": Münchner Start-Up verkauft Zalando-Ware per App

Eine Smartphone-App bietet auch das Münchner Start-Up Amaze   an, das als erstes externes Unternehmen bei der neuen Mobile-Strategie mit Zalando kooperiert. Über die App sollen Kunden einfach die Styles finden, die zu ihrem persönlichen Outfit passen (Motto: "Your daily inspiration"). Wie das in der Praxis genau funktionieren soll, lässt sich momentan noch nicht prüfen, da die App erst vor der Veröffentlichung steht. Sicher ist aber, dass Amaze eine offene Schnittstelle von Zalando nutzt und man über die App im Zalando-Sortiment stöbern kann. Das erinnert deutlich an das Otto-Projekt Collins, wo ja ebenfalls externe Entwickler einen neuen Zugang zum vorhandenen Sortiment entwickeln können. Der größte Unterschied zur Herangehensweise der Hanseaten: Während externe Apps im Otto-Shop Aboutyou.de gelistet werden, taucht der Name Zalando nicht bei der Amaze-App auf, die damit völlig losgelöst vom Online-Shop der Berliner als eigenständige Anwendung in Erscheinung tritt. Die Ware wird aber nachher trotzdem in einem Zalando-Karton verschickt, wie die Berliner mir erklärt haben. Prinzipiell halte ich den Otto-Ansatz aber für vielversprechender, weil die Apps gebündelt in einem Online-Shop mit einer zunehmend bekannteren Versendermarke erscheinen - so wirbt ja Otto bereits zum zweiten Mal mit einer TV-Kampagne für Aboutyou.de   . Um wirklich spürbare Umsätze zu generieren, muss Amaze daher erst einmal seine Bekanntheit steigern und seine Zielgruppe erreichen. Allerdings hat Zalando mir gegenüber bereits angekündigt, die Amaze-App im Zalando-Shop zu bewerben - das kann natürlich schnell Reichweite schaffen.
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