Jahresbilanz der myToys-Gruppe: Umsatz steigt - doch der Offline-Handel leidet

von Stephan Randler

17.05.2021

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Einen Netto-Umsatz von 894 Mio. Euro konnte im vergangenen Geschäftsjahr 2020/2021 (Stichtag: 28. Februar) die myToys-Gruppe einfahren, zu der neben dem Multishop-Unternehmen myToys.de   auch der Shopping-Club Limango   gehört. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von 24 Prozent.
myToys.de Filiale
Filiale von myToys.de (Bild: Otto Group)
Denn im Jahr zuvor waren die zwei Otto-Töchter zusammen erst auf einen Netto-Umsatz von 720 Mio. Euro   gekommen. Von diesem Gesamtumsatz hatte der Shopping-Club Limango damals rund 272 Mio. Euro in die Kasse gespült, die weiteren 448 Mio. Euro wurden über myToys.de erwirtschaftet. Im Geschäftsjahr 2020/2021 wiederum wurden 358 Mio. Euro über Limango umgesetzt, was einem Plus von 31,7 Prozent zum Vorjahr entspricht. Zum Vergleich: Im Vorjahr konnte der Shopping-Club nur um rund 20 Prozent wachsen, die gesamte Gruppe hatte damals erst um 8,2 Prozent zugelegt. Im vergangenen Geschäftsjahr 2020/2021 dagegen hat das Wachstum aus mehreren Gründen nun deutlich angezogen. Generell konnte die Gruppe davon profitieren, dass sowohl Spielzeug als auch Produkte rund um Home & Living stark nachgefragt wurden. Das dürfte mit daran liegen, dass im Corona-Jahr zum einen viele Verbraucher mehr Geld in ihr Zuhause investiert   haben - wenn sie ja schon auf andere Freizeitaktivitäten wie Urlaube mehr oder weniger verzichtet hatten. Zum anderen aber mussten viele Bürger auch ihren Nachwuchs zu Hause bei Laune halten, wenn es statt Schule nur Home-Schooling gab und viele Freizeiteinrichtungen ebenfalls geschlossen oder nur eingeschränkt geöffnet waren. Kein Wunder also, dass die Nachfrage nach Spielwaren für Kinder angestiegen   ist.

Hohe Nachfrage nach Spielwaren und Artikeln für Zuhause

Wachsen konnte die Gruppe aber prinzipiell auch, weil das Sortiment erweitert wurde. So wurden 400 zusätzliche Partner und Lieferanten angebunden, die ihre Ware in den Shops der Gruppe anbieten. Bei Verkäufen der Partner erhält die Otto-Tochter aber nur eine Provision, die im Netto-Umsatz enthalten ist. Der reine Plattform-Umsatz fällt daher höher aus und hat sich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.
myToys Umsatz
Umsatzverteilung nach Limango und den myToys-Shops in der Gruppe (Quelle: eigene Angaben)
Gewachsen ist auch das Retail-Geschäft der Gruppe, zu dem inzwischen 18 Filialen   zählen. Das gilt aber nur für den Zeitraum, in dem die Geschäfte auch offen waren. Denn wegen Corona waren die Läden ja sowohl von Mitte März bis Ende April als auch ab 16. Dezember 2020 sowie im Januar und Februar 2021 geschlossen   . Über das ganze Geschäftsjahr 2020/2021 hinweg ist der Retail-Umsatz daher gesunken. Zur myToys-Gruppe zählt zum einen das Multishop-Unternehmen myToys aus Berlin, das über die drei Online-Shops myToys.de (Spielwaren) sowie Mirapodo    (Schuhe) und Yomonda   (Home & Living) drei unterschiedliche Kernsortimente verkauft. Alle Online-Shops konnten in dem Geschäftsjahr 2020/2021 deutlich wachsen. Zu der myToys-Gruppe gehört zudem der Shopping-Club Limango aus München, der sich an junge Familien richtet und hier zeitlich befristet Restposten zu reduzierten Preisen vermarktet.
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