Billigplattform

Raoul Rossmann: "Temu abschalten!!"

von Joachim Graf

06.05.2024 Die chinesische Billig-Plattform Temu sollte aus Sicht des Drogerie-Chefs Raoul Rossmann konsequenter für Missachtung von Gesetzen abgestraft werden. Mit dieser Meinung ist er im Onlinehandel nicht alleine.

 (Bild: Rossmann)
Bild: Rossmann
"Es gibt in Deutschland eine Narrenfreiheit für fragwürdige digitale Geschäftsmodelle", sagte der Chef des Crossmedia-Drogeristen Rossmann   dem Handelsblatt   . "Wenn Temu die Regeln nicht einhält, sollte es einfach abgeschaltet werden." Als Vorbild sieht Roßmann Frankreich, wo Strafgebühren und Werbeverbote eingeführt werden sollen.

Die Abgeordnete Anne-Cécile Violland   von der Partei Horizons hatte im französischen Parlament jüngst einen Gesetzentwurf   eingebracht, mit dem Fast-Fashion-Mode mit einer Strafgebühr von bis zu 10 Euro für jedes Kleidungsstück belegt werden soll. Weil die geplante Strafe allerdings 50 Prozent des Verkaufspreises nicht überschreiten soll, wird die Hilfe für den Onlinehandel überschaubar sein - angesichts von Temu-Preisen von zwei bis drei Euro pro Kleidungsstück sind auch Strafgebühren eher Peanuts.

Wir brauchen ein Level-Playing-Field
(Jennifer Buchholz, Senior Corporate Communications Consultant, Otto (GmbH & Co KG))
Jennifer Buchholz, Senior Corporate Communications Consultant, Otto (GmbH & Co KG) (Bild: Otto (GmbH & Co KG))
Bild: Otto (GmbH & Co KG)

Auch Jennifer Buchholz, Senior Corporate Communications Consultant von Otto (GmbH & Co KG)   will, dass die negativen Ausprägungen dieser Fast-Consumption-Geschäftsmodelle gestoppt werden: "Wir wünschen uns von der Politik und den Kontrollbehörden wie dem Zoll, diese Geschäftsmodelle stärker in den Blick zu nehmen, die gegebenen Kontrollmöglichkeiten besser auszuschöpfen und ggf. regulatorische Konsequenzen zu ziehen", sagte im Interview mit iBusiness.de  

Nötig seien faire Wettbewerbsbedingungen. "Wir brauchen ein Level-Playing-Field", argumentiert sie. Sie fordert: "Wir brauchen eine verlässliche Kontrolle zur Einhaltung der 150-Euro-Zollfreiheitsgrenze - über deren Abschaffung im Übrigen aktuell diskutiert wird, was wir sehr begrüßen."

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