Zentrada startet europaweite Petition gegen Temu
12.06.2024 Das europaweite Einkaufsnetz Zentrada startet eine europaweite Petition mit dem Ziel, die "Subventionsleistungen" für Temu und Shein einzustellen: "Wir fordern ein 'Level Playing Field' für EU-ansässigen Händler", erklärt Zentrada-Geschäftsführerin Martina Schimmel.
Die Petition auf Change,org fordert faire Wettbewerbsbedingungen im Kampf gegen chinesische Plattformen wie Temu und Shein. "Schließlich finanzieren wir alle durch fehlende Zoll- und Steuereinnahmen den Aufstieg der asiatischen Plattformen Temu , Shein und Wish . Und gleichzeitig schaufeln wir damit das Grab für unsere ansässigen Händler", so die Geschäftsführerin von Zentrada .
Die Deutsche Steuer-Gewerkschaft spräche von einem mutmaßlichen Steuerbetrug durch asiatische Plattformen, der europäische Steuerzahler um Milliarden Euro schädigt. Der europäische Zoll sei der Paket-Schwemme hilflos ausgeliefert, so dass zusätzlich Zoll Schäden in Milliardenhöhe entstehen und Massen an ungeprüften und nicht EU-konformen Produkten den Markt überschwemmen.
In der Petition gefordert wird ein "Level Playing Field" für EU-ansässigen Händler, die EU-Richtlinien beachten beim Import von Produkten und aufwändige Prüfungen durchführen, die für importierte Ware Importzölle und Einfuhrumsatzsteuer entrichten und die für versendete Ware Gebühren für die Entsorgung bezahlen.
Diese Regelungen unterliefen die chinesischen Plattformen, weil es dem Zoll an Kapazitäten fehlt. Zusätzlich nutzen die chinesischen Plattformen subventionierte Frachtverträge über den Weltpostverein, um ihre Pakete nach Europa zu senden.
Zentrada will mit seiner Petition erreichen, dass das Thema ganz oben auf die Agenda des Wirtschafts- und Finanzministeriums gesetzt wird und schnelle Lösungen angestrebt werden. "Aktuell verschieben die politischen Entscheidungsträger alles Richtung Brüssel mit dem Argument, für Zollfragen sei die EU zuständig. Doch Norwegen und Schweden haben trotzdem auf nationaler Ebene eine Paketgebühr für die Einfuhr kleiner Pakete aus Drittländern eingeführt und damit bereits eine deutliche Reduzierung der Paketflut erreicht. Wir sehen, auch die Länder können etwas tun", so Martina Schimmel.
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