E-Commerce

Nach Petition: Amazon Frankreich verschiebt Black Friday

von Frauke Schobelt

23.11.2020 Während Amazon Rekordumsätze feiert, leiden stationäre Händler in Frankreich. Politiker und Händler haben deshalb zu einem Boykott aufgerufen und eine Petition initiiert. Amazon lenkt nun teilweise ein.

 (Bild: Mudassar Iqbal auf Pixabay)
Bild: Mudassar Iqbal auf Pixabay
Während in Deutschland viele Geschäfte nach wie vor geöffnet sind, dürfen in Frankreich im Lockdown nur lebenswichtige Produkte verkauft werden. Das gilt nicht für Onlineshops, dort ist weiterhin alles zu haben. Politiker und Händler haben deshalb vor Weihnachten zu einem Amazon   -Boykott aufgerufen. Auch in Frankreich macht der Onlineriese glänzende Geschäfte: Seit Anfang November stiegen die Umsätze von Amazon in Frankreich gegenüber dem Vorjahr um 40 bis 50 Prozent.

"In diesem Jahr gehen wir die Verpflichtung für ein Weihnachten ohne Amazon ein", heißt es deshalb in einer Online-Petition, die der französische Abgeordnete Matthieu Orphelin initiiert hat. Mehr als 24.000 Menschen haben die Petition bereits unterzeichnet, darunter auch französische Politiker, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Künstler. Auch die Gewerkschaft der französischen Buchhändler unterstützt die Initiative.

Auf Druck der Regierung hatte Amazon schon zuvor darauf verzichtet, im Radio für die Rabattschlacht zu werben. Auch beim Black Friday lenkt der Onlineriese nun von sich aus ein. Gegenüber dem französischen TV-Sender TF1   kündigte Amazons Frankreich-Chef Frederic Duval an, dass der Black Friday in Frankreich vom 27. November auf den 4. Dezember verschoben wird. Für diesen Zeitraum hatte Frankreichs Premier Emanuel Macron eine mögliche Öffnung des Einzelhandels wieder in Aussicht gestellt. Zuvor hatten auch französische Einzelhändler wie Carrefour versprochen, auf die Schnäppchenjagd im Web Ende November verzichten zu wollen.
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