Amazon startet eigene Onlineapotheke

von Frauke Schobelt

18.11.2020 In den USA hat Amazon den Start eines eigenen Apothekendienstes für verschreibungspflichtige Medikamente angekündigt. Die Aktien der Konkurrenz sind daraufhin eingebrochen.

 (Bild: Pexels auf Pixabay)
Bild: Pexels auf Pixabay
Mit 'Amazon Pharmacy', das seit Dienstag am Start ist, mischt Amazon   nun auch die Pharmaziebranche auf. Beim Kauf von Medikamenten über die Webseite oder App bietet der Versandhändler Preisvergleiche an. Kunden können zwischen einer Zuzahlungsoption für Versicherte sowie Rabatten für Prime-Mitglieder wählen, wenn die Medikamente privat ohne Versicherung bezahlt werden sollen. Um Medikamentenmissbrauch vorzubeugen wolle Amazon bestimmte Mittel wie Opioide nicht versenden.

Der Versandriese bereitet den Schritt schon länger vor. 2018 hatte der Konzern die Onlineapotheke PillPack für 770 Millionen US-Dollar übernommen und sich seitdem mehr staatliche Lizenzen für den Versand von ärztlichen Verordnungen in den USA gesichert. "Wir wollten es den Menschen leicht machen, ihre Medikamente zu bekommen, die Kosten zu verstehen und sie nach Hause zu bringen", wird in Medienberichten TJ Parker zitiert, Vice President of Pharmacy bei Amazon und Mitgründer von PillPack.

Mit der Ankündigung brachen Aktien der Pharmazieketten Walgreens, CVS Health, Rite Aid um bis zu zwölf Prozent ein. Auch die Konkurrenten Cardinal Health und McKesson mussten Federn lassen. Amazon-Aktien legten dagegen vorbörslich um 2,5 Prozent zu. Laut dem Finanzportal Onvista   soll langfristig der Markt mit der Marke 'Amazon Pharmacy' global erschlossen werden. Europäische Anbieter wie Zur Rose   und Shop-Apotheke   rüsten sich bereits.
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