"Amazon Prime": Ein Grund mehr für deutsche Kunden

30.07.2015

 (Bild: NH-Pressebild)
Bild: NH-Pressebild
Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Nach einer aktuellen Schätzung des Kölner Instituts für Handelsforschung   (IFH) wird heute bereits ein Drittel des ECommerce-Geschäfts in Deutschland über Amazon abgewickelt   . Und viel spricht dafür, dass Amazon seine Marktmacht ausbauen kann. Denn der ECommerce-Riese lässt sich immer wieder etwas einfallen, um gerade seine Bestandskunden bei Laune zu halten - während viele Versender vor allem Erstbesteller mit Gutscheinen ködern und damit letztlich ihre Bestandskunden bestrafen, die von solchen Marketing-Aktionen nicht (mehr) profitieren.

Prime InfografikAmazon wertet sein Prime-Programm immer weiter auf (Bild: Amazon)

Der neueste Amazon-Coup: Wer Mitglied im Kundenbindungsprogramm "Prime   " ist, kann ab sofort die täglich wechselnden Akltionsangebote   von Amazon 30 Minuten vor anderen Kunden bestellen. Damit sichern sich Prime-Kunden im Idealfall ein Schnäppchen, während andere Verbraucher leider leer ausgehen. Lesern von neuhandeln.de dürfte dieses Konzept bereits bekannt vorkommen, da Amazon in den Vereinigten Staaten seine Prime-Kunden bereits seit dem vergangenem Herbst jeweils 30 Minuten früher auf Aktionsangebote zugreifen lässt   . Die Geschichte lehrt ohnehin, dass Amazon neue Services für Prime-Mitglieder zunächst in den USA einführt und dann mit einer gewissen Verspätung auch in zusätzlichen Ländern verfügbar macht. So können Prime-Mitglieder in den USA zum Beispiel schon einige Jahre die Streams von Kinofilmen und Fernsehserien abrufen, während dieser Service in Deutschland erst seit Frühjahr 2014 angeboten wird   . Die eBook-Flatrate von Amazon wurde ebenfalls zunächst in den USA angeboten   , bevor der Service danach auch für deutsche Kunden verfügbar war   . So gesehen ist es wohl nur eine Frage der Zeit, wann deutsche Prime-Mitglieder im Rahmen ihrer Mitgliedschaft auch Musik streamen können. In den USA wird ein entsprechender Dienst unter dem Namen "Prime Music   " bereits seit einem Jahr angeboten   , seit kurzem ist der Service auch in Großbritannien   und damit erstmals überhaupt in Europa verfügbar   . Ein zeitnaher Start in der Bundesrepublik von "Prime Music" wäre vor diesem Hintergrund keine Überraschung. Die Mitgliedschaft bei "Amazon Prime   " kostet derzeit 49 Euro im Jahr. Mitglieder bekommen Pakete versandkostenfrei zugestellt   , was sonst bei Amazon erst ab einem Bestellwert von 29 Euro der Fall ist. Kunden können zudem kostenlos Filme und Serien im Video-Stream sehen   . Dazu gibt es kostenlos ein eBook pro Monat für den hauseigenen eBook-Reader Kindle   . Laut der IFH-Schätzung hat Amazon im vergangenen Jahr einen Umsatz von 7,1 Mrd. Euro mit eigenen Verkäufen erzielt. Der Umsatz von externen Anbietern auf dem Online-Marktplatz sei von 4,7 Mrd. auf 6,2 Mrd. Euro gestiegen, womit in Summe bereits 31 Prozent des deutschen Online-Handels auf Amazon.de getätigt wurden. 2010 lag dieser Wert noch bei 19 Prozent.