Trotz Umsatzrückgang: Baur-Gruppe stolz auf das vergangene Geschäftsjahr

von Stephan Randler

03.05.2023

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Ein Netto-Umsatz von 876 Mio. Euro steht in den Büchern der Baur-Gruppe   für das Geschäftsjahr 2022/23, das am 28. Februar beendet wurde. Damit gibt es jetzt auch bei diesem Konzern-Unternehmen der Otto-Gruppe   ein Umsatzminus, nachdem es ein Jahr zuvor ja noch ein einstelliges Wachstum   gegeben hatte.
Stephan Elsner
Stephan Elsner (Bild: Baur-Gruppe)
Dadurch konnte die Baur-Gruppe sogar erstmals die magische Marke von einer Milliarde Umsatz   knacken. Schließlich hatte die Corona-Pandemie die Otto-Tochter im Jahr 2020 auf ein neues Umsatzniveau   katapultiert, auf dem dann die Baur-Gruppe im Jahr 2021/22 sogar noch weiter wachsen   konnte. Im nun kürzlich abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 dagegen ist nicht nur die Corona-Sonderkonjunktur ausgelaufen. Auch Energiekrise, Ukraine-Krieg und Inflation haben dazu geführt, dass sich Verbraucher mit Käufen zurückgehalten haben. Die Gruppe hatte daher bereits mit einem Umsatzminus   gerechnet. Konkret liegt der Umsatz des ganzen Unternehmensverbundes jetzt 9,5 Prozent unter dem vergleichbaren Wert aus dem Vorjahr. Beim Handelsgeschäft der Kernmarke Baur.de   hat sich der Umsatz sogar in einem unteren zweistelligen Bereich vermindert. Deutlich unter dem Vorjahr blieb hier nämlich das Geschäft mit Möbeln und Wohntextilien, das mit einem Anteil von rund 40 Prozent das umsatzstärkste Sortiment bildet.

Vor allem Home & Living rückläufig

Überraschend kommt dieser Rückgang aber nicht. Schließlich hatten Verbraucher in der Corona-Pandemie verstärkt in Home & Living investiert, um dadurch ihr Zuhause im Lockdown zu verschönern. Das Geschäft mit Damen-Mode blieb dagegen nahezu stabil, bei Technik gab es einen leichten Rückgang. In Summe liegt der Umsatz von Baur.de aber immer noch rund 20 Prozent über dem Referenzjahr 2019/20 - also bevor der Online-Handel durch die coronabedingte Sonderkonjunktur befeuert wurde. Im vergangenen Geschäftsjahr 2022/23 wurde außerdem beim Handelsgeschäft auf Rabattaktionen mit margenschwachen Sortimenten verzichtet, um dadurch die Profitabilität zu wahren und ein gutes operatives Ergebnis zu erwirtschaften. Das gilt auch für die Baur-Tochter Unito   , die unter anderem hinter den Vertriebsmarken Quelle und Otto Österreich steht. Auch der Unito-Umsatz hat sich im vergangenen Geschäftsjahr deutlich verringert, weil Konsumenten weniger für Technik & Möbel ausgegeben haben und Unito zudem bewusst auf unrentable Umsätze verzichtet hat (mehr im Artikel hier   ). Beim Dienstleistungsgeschäft der Baur-Gruppe wiederum konnte Baur Fulfillment Solutions   (BFS) den Umsatz steigern, während die Mengen in der Baur-Logistik - wenig überraschend - rückläufig waren. Schließlich ist die Baur-Gruppe hier ja auch davon abhängig, wie das Geschäft bei anderen Händlern läuft. Und die Konsumstimmung war im Jahr 2022 ja generell schlecht.

"Geschäftsjahr hat alles abverlangt"

Dennoch konnten alle Geschäftseinheiten der Baur-Gruppe in dem vergangenen Geschäftsjahr 2022/2023 schwarze Zahlen schreiben. Unterm Strich steht daher ein solides Ergebnis. Das liegt jetzt zwar unter dem Rekordwert aus dem Vorjahr, lässt die Verantwortlichen aber dennoch zufrieden zurückblicken. "Wir sind stolz auf die Ergebnisse eines Geschäftsjahres, das unseren Teams aufgrund der historisch einmaligen Ballung an Krisenszenarien alles abverlangt hat", betont Baur-CEO Stephan Elsner   (siehe Foto oben). Im Vorjahr hatte die Baur-Gruppe in absoluten Zahlen einen Netto-Umsatz von 1,001 Mrd. Euro erreicht. Dieser Wert wurde für eine vergleichbare Basis um rund 30 Mio. Euro bereinigt. Hintergrund ist, dass im Geschäftsjahr 2022/23 konzernintern umstrukturiert wurde und bestimmte Dienstleistungen seitdem nicht mehr als Außenumsätze gewertet werden. Diese wurden daher für eine vergleichbare Basis jetzt aus dem Vorjahreswert entfernt. Dienstleistungsumsätze mit dem Fashion-Händler About You in der Logistik werden seit der Vollkonsolidierung des Mode-Shops in der Otto-Gruppe im Juni 2021 nicht mehr als Außenumsätze ausgewiesen. Für eine vergleichbare Basis wurde das Geschäftsjahr 2021/22 um diese Umsätze bereinigt.
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