Jahresbilanz von Unito: Gesamtumsatz sinkt – doch Otto wächst in Österreich

Auf einen Netto-Umsatz von 363 Mio. Euro kommt die Unito-Gruppe aus Österreich in dem Geschäftsjahr 2022/2023, das am 28. Februar beendet wurde. Dadurch hat sich bei dem Konzern-Unternehmen der Otto-Gruppe der Umsatz zum Vorjahr jetzt um acht Prozent reduziert. Schließlich hatte die Otto-Tochter zuvor ja einen Netto-Umsatz von 395 Mio. Euro eingefahren. Obwohl sich der Umsatz jetzt erneut wieder etwas reduziert hat, sind die Verantwortlichen der Unito-Gruppe dennoch zufrieden mit der Geschäftsentwicklung.

Harald Gutschi
Unito-Chef Harald Gutschi (Bild: Unito)

Und diese Einschätzung lässt sich gut nachvollziehen. Schließlich haben auch in Österreich der Krieg in der Ukraine, die steigenden Energiekosten und zudem die Inflation dazu geführt, dass die Konsumlaune der Kunden gesunken ist. Das hat sich vor allem beim Geschäft mit Technik und mit Möbeln bemerkbar gemacht.

„Besonders wenn die Lebenshaltungskosten steigen, überlegen sich die Kunden ganz genau, ob sie in hochpreisige Artikel investieren“, weiß auch Harald Gutschi (siehe Foto), Geschäftsführer der Unito-Gruppe und verantwortlich für Marketing und Vertrieb bei der Otto-Tochter aus Österreich.

Im ersten Corona-Jahr 2020 konnte die Unternehmensgruppe außerdem davon profitieren, dass Kunden in der Pandemie mehr Einkäufe ins Internet verlagert hatten und deshalb bei Home & Living die Online-Umsätze besonders stark angestiegen waren. Diesen Sondereffekt gibt es so jetzt nicht mehr. „Wurden langlebige Produkte in den vergangenen Jahren angeschafft, erübrigt sich ein erneuter Kauf“, argumentiert Gutschi vielmehr. Während der Umsatz der Unito-Gruppe bei den Sortimenten Technik und Living dadurch deutlich gesunken ist, hat sich das Textil-Sortiment als ein „stützender Faktor“ erwiesen. „Auf mittelpreisige Produkte aus dem Textil-Sortiment wollen unsere Kunden nicht verzichten“, beobachtet der Unito-Chef.

Otto Österreich wächst fast zweistellig

Ihm zufolge wäre im vergangenen Geschäftsjahr übrigens sogar durchaus mehr Umsatz drin gewesen, als nun in den Büchern steht. Doch im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld hat die Otto-Tochter bewusst auf Umsatz verzichtet, um das Ergebnis zu sichern. „Wir haben auf ca. vier bis fünf Prozent Umsatz verzichtet, um ein gutes Ergebnis auszuweisen“, verdeutlicht Gutschi auf Nachfrage von neuhandeln.de. „Statt minus acht wären minus drei Prozent zum Vorjahresumsatz möglich gewesen.“ Dazu ist es aber nicht gekommen, weil die Werbekosten reduziert wurden und es außerdem weniger Rabatt-Aktionen als noch im Vorjahr gab.

Trotzdem steht für die Händler-Marke Otto Österreich sogar ein Umsatzplus zu Buche. Denn hier wurden die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um rund neun Prozent ausgebaut. Dass Otto Österreich entgegen dem Markttrend wachsen konnte, hat mehrere Gründe. Zum einen liegt hier der Fokus bei dem Sortiment weniger auf Technik und mehr auf Mode, wodurch der generelle Abwärtstrend bei Elektronik auch Otto in Österreich insgesamt weniger getroffen hat. Zum anderen habe der Händler viele treue und kaufkräftige Kunden, dank denen das Textil-Geschäft sehr stabil geblieben sei. Befeuert wurde der Umsatz dann noch dadurch, dass Otto Österreich im vergangenen Jahr mit Aktionen sein 30-jähriges Jubiläum gefeiert hat.

Umsatz Unito-Gruppe
Seit dem Corona-Boom im Geschäftsjahr 2020/21 sinken die Netto-Umsätze bei der Unito-Gruppe wieder

Die Unito-Gruppe gehört zum Otto-Konzern. Das Tochter-Unternehmen hat Standorte in Salzburg und Graz in Österreich, zählt im Konzernverbund aber zu der Baur-Gruppe aus Burgkunstadt. In Österreich ist Unito mit den Versender-Marken Universal, Otto, Quelle und Lascana als auch mit dem Finanzdienstleister OKO vertreten. In der Schweiz ist man mit den Händler-Marken Ackermann, Lascana und Quelle aktiv, wobei die Unito-Gruppe mit der Traditionsmarke Quelle auch Kunden in Deutschland bedient. Ein Geschäftsfeld sind zudem B2B-Dienstleistungen. So betreut etwa der Customer-Service der Gruppe auch externe Kunden.

Mit einem Netto-Umsatz von jetzt 363 Mio. Euro hat sich der Umsatz nun schon das zweite Geschäftsjahr in Folge reduziert. Denn bereits im Vorjahr hatte der Umsatz um rund sechs Prozent nachgelassen. Damals waren wegen eines Chip-Mangels viele Technik-Artikel nicht lieferbar, die Unito dann auch nicht weiter verkaufen konnte. Der Umsatz sinkt aber auf einem hohen Niveau. Denn durch den Corona-Boom bei Technik und bei Möbeln war der Umsatz bei Unito vor zwei Jahren noch um satte 20 Prozent gestiegen.

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