"Neue Wachstumsphase": Online-Strategie der Baur-Gruppe geht auf

17.04.2018

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Auf neuhandeln.de hatte ich bereits zu Jahresbeginn berichtet, dass die Baur-Gruppe   das Geschäftsjahr 2017/18 (Ende: 28. Februar) mit einem Rekordumsatz abschließen   wird. Nun liegen die endgültigen Zahlen für diese Berichtsperiode vor, in der die Otto-Tochter einen Netto-Umsatz von insgesamt 757 Mio. Euro verbuchen konnte. Das entspricht nicht nur einem zweistelligen Plus von rund 14 Prozent.
Albert Klein Baur
Geschäftsführer Albert Klein (Bild: Baur-Gruppe)
Die Baur-Gruppe toppt zudem ihre ursprüngliche Prognose, nachdem man zu Jahresbeginn noch mit 740 Mio. Euro Netto-Umsatz   gerechnet hatte. "Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung", freut sich daher auch Baur-Chef Albert Klein (siehe Foto). "Wir haben unsere Wachstums- und Ergebnisziele deutlich übertroffen und unseren bislang höchsten Umsatz erzielt." Zufriedene Gesichter gibt es nicht zuletzt, da die Entwicklung vor einem Jahr noch komplett anders ausgefallen war. Denn im vorletzten Geschäftsjahr 2016/2017 wurde nicht nur der Umsatz aus dem Vorjahr unterschritten   . Die Gruppe hatte zudem ihre Umsatz- und Ergebnisziele verfehlt   . Dass es nun anders gekommen ist, hat mehrere Gründe. So erhöhte sich jetzt der Umsatz beim Baur-Versand   - dem Kerngeschäft der Gruppe - um sechs Prozent, nachdem ein Jahr zuvor noch ein "aggressiver Wettbewerb" und eine "schwache Textilkonjunktur" das Geschäft erschwerten. Nun dagegen profitiert der Baur-Versand von verschiedenen Investitionen, die zuletzt getätigt wurden. So kaufen zum einen immer mehr Kunden über eine Shopping-App für mobile Endgeräte, die Ende 2016 veröffentlicht wurde. Im vergangenen Geschäftsjahr wurde zudem der Online-Shop um die zusätzliche Kategorie   "Lifestyle" erweitert   , wo Baur seine Kunden über redaktionelle Inhalte in den Online-Shop locken und zu Käufen inspirieren will. Obendrein wurde auch noch das Sortiment erweitert. Alle Maßnahmen haben dazu beigetragen, dass Baur wieder mehr Kunden gewinnen kann. "Unsere Investitionen in Technologie und den neuen Shop-Auftritt tragen Früchte", freut sich Klein.
Baur Online-Shop
Die Startseite mit den drei Kategorien des neuen Online-Shops (Bild: Screenshot)
Zufrieden ist Klein auch mit dem Dienstleistungsgeschäft, wo die Baur-Gruppe unter anderem über die Baur Fulfillment Solutions GmbH   (BFS) für Dritte verschiedene Logistik-Dienstleistungen erbringt. Demnach konnte BFS das Geschäftsvolumen ausbauen, was sowohl auf mehr Aufträge durch Bestandskunden wie s.Oliver als auch durch neu hinzu gewonnene Kunden zurückzuführen ist. Positiv verlaufen ist zudem das Geschäft der österreichischen Unito-Gruppe, die ebenfalls zum Baur-Verbund gehört. Hier gab es ein Plus von 23 Prozent, das einerseits über organisches Wachstum bei Kernmarken wie Otto Österreich oder Quelle erreicht wurde. Im vergangenen Jahr hatte aber auch erstmals der Jelmoli-Versand   in der Schweiz zum Geschäft beigetragen, dessen Umsätze bislang innerhalb der Otto-Gruppe beim Heine-Versand verbucht   wurden. Der Unito-Versand konnte im vergangenen Jahr zudem schwarze Zahlen schreiben - wie die anderen Aktivitäten der Gruppe auch. In der Gruppe wurde nun eine Rendite von rund fünf Prozent erreicht, womit man das Ergebnisziel "deutlich" und den guten Vorjahreswert "knapp" übertreffen konnte. "Mit dem Rekordumsatz haben wir Maßstäbe gesetzt", weiß Klein. "Die Baur-Gruppe hat eine neue Wachstumsphase eingeleitet." Zur Baur-Gruppe zählen neben dem Baur-Versand und dem Schuh-Anbieter I’m Walking    ebenfalls Dienstleister wie die auf Logistik-Dienstleistungen spezialisierte Baur Fulfillment Solutions GmbH und die E-Commerce-Agentur Empiriecom   . Zur Gruppe gehört außerdem noch die österreichische Unito-Gruppe   , die ebenfalls mit verschiedenen Versendermarken im Handel aktiv ist (Marken: Universal  Otto Österreich  Quelle  Ackermann   ) und Service- und Logistik-Dienstleistungen anbietet.