„Schmerzliche Einschnitte“: Heine baut bis zu 90 Stellen ab

Der Heine-Versand (Motto: „Immer etwas Besonderes“) strukturiert um. Deshalb sollen bis zur Mitte des kommenden Jahres insgesamt bis zu 90 Arbeitsplätze wegfallen, wie die Otto-Tochter gegenüber neuhandeln.de in Aussicht stellt. Dieser Stellenabbau sei Teil eines „strategischen Maßnahmenpaketes„, mit dem man nun auf „die Wettbewerbs- und Ergebnissituation“ reagiere.

HeineBeim Heine-Versand läuft es derzeit scheinbar nicht so rund (Bild: Screenshot)

Vor dem Hintergrund einer strategischen Neuausrichtung habe Heine „angestrebte Kosten- und Effizienzziele konkretisiert„, die mit „schmerzlichen Einschnitten“ für die Mitarbeiter verbunden seien. Heine werde den Stellenabbau aber nach eigenen Angaben sozialverträglich und im Dialog mit den Arbeitnehmervertretern umsetzen. Dazu wolle man alle personalpolitischen Instrumente nutzen, um für die betroffenen Mitarbeiter faire Lösungen finden zu können.

Nach eigenen Angaben sei der Stellenabbau bei Heine „zwingend erforderlich„, um damit die Zukunft des Textilversenders zu sichern. Dieses Ziel könne man nur mit einer „elementaren Neuausrichtung“ erreichen. Wie genau es um den Spezialisten für Damenoberbekleidung aber nun wirklich bestellt ist, bleibt im Dunkeln. So macht Heine auf Nachfrage von neuhandeln.de keine Angaben zum Ergebnis des Unternehmens. Im Bundesanzeiger wiederum findet sich kein eigener Jahresabschluss, da die Heinrich Heine GmbH aus Karlsruhe als Otto-Tochter in den Konzernabschluss der Otto-Gruppe einbezogen ist, der keine Zahlen zu Heine enthält.

Heine-Gruppe KennzahlenLaut den Pressemeldungen der Otto-Gruppe kam Heine aber im vergangenen Geschäftsjahr 2014/2015 (Stichtag: 28. Februar) auf einen Netto-Umsatz von 481 Mio. Euro, womit das Geschäft zum Vorjahr leicht um 0,4 Prozent gesunken war. Bereits in den Jahren zuvor hatte es deutliche Rückgänge gegeben, im Geschäftsjahr 2011/2012 lag der Umsatz der Heine-Gruppe laut Otto-Konzern noch bei 527 Mio. Euro (siehe Grafik links). Die Hintergründe zu dieser Entwicklung verrät der Textilversender leider nicht.

Bedenken muss man allerdings: Die Zahlen beziehen sich nicht auf den Heine-Versand allein, sondern die gesamte Heine-Gruppe. Hierzu zählen neben Heine auch noch der Damenmode-Versender Alba Moda, der Multichannel-Händler Manufactum und der Jelmoli Versand aus der Schweiz. Allein aus dem Umsatz der Gruppe lassen sich daher keine Rückschlüsse daraus ziehen, wie sich das Geschäft beim Heine-Versand in den vergangenen Jahren entwickelt hat.

Fest steht dagegen: Um die Zukunft von Heine zu sichern, setzt die Otto-Tochter auch noch auf weitere Maßnahmen. Demnach will man unter anderem die eigene Versendermarke „Heine“ in Zukunft stärker profilieren und das Geschäft mit Eigenmarken wie Mandarin ausbauen. Zudem wolle man sich auf profitable Kerngeschäfte konzentrieren und das Geschäft im E-Commerce ausbauen – was genau geplant ist, will man allerdings auch hierbei nicht konkret benennen.

Der Heine-Versand wurde 1951 gegründet, gehört seit Mitte der 70er Jahre zur Otto-Gruppe und beschäftigt derzeit 590 Mitarbeiter in Karlsruhe. Über den Online-Shop bedient Heine derzeit Kunden in fünf europäischen Ländern, zusätzlich verkauft man über Print-Kataloge.

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2 Kommentare

  1. Wenn man allein das posing und die Fotoauffasung von dem Bild zur Liefergarantie zum Fest analysiert, dann darf man sich nicht wundern, warum auch ein Versender wie Heine nicht punkten kann. Dilletantismus pur!

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