„Nachhaltiges Interesse“: Mehrere Kaufinteressenten für Beate Uhse

Bei der Beate Uhse AG schreitet der Verkaufsprozess voran, der zu Jahresbeginn eingeleitet wurde. So liegen nach dem Abschluss der ersten Phase von dem M&A-Prozess insgesamt sieben – zunächst noch unverbindliche – Angebote von potenziellen Investoren vor, wie der Erotik-Konzern mitteilt. Im nächsten Schritt können die Interessenten nun die Daten einsehen und Gespräche mit dem Management führen.

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Michael Specht (Bild: Beate Uhse AG)

„Die Vorlage dieser sieben indikativen Kaufangebote zeigt das nachhaltige Interesse der potenziellen Investoren an Beate Uhse“, argumentiert Michael Specht (siehe Foto links), der erst seit dem vergangenen Frühjahr als neuer Vorstandsvorsitzender für die Beate Uhse AG verantwortlich ist. Er geht davon aus, den M&A-Prozess in diesem April abschließen zu können.

Denn eine Variante bleibt, dass sich für den kriselnden Erotik-Konzern eine übertragende Sanierung durch einen Verkauf als die beste Option erweisen kann. Der Konzern fährt aber weiter zweigleisig und arbeitet parallel an einer Fortführungslösung durch ein Insolvenzplanverfahren.

Zur Erinnerung: Die Beate Uhse AG hatte am 15. Dezember 2017 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Mit Beschluss vom selben Tag wurde durch das Amtsgericht Flensburg die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Hintergrund ist, dass zuvor die Verhandlungen mit einer Investorengruppe gescheitert sind. Hier hatte man zuletzt versucht, eine Anleihe umzustrukturieren. Die Insolvenzanmeldung betrifft aber nur die Holding des Konzerns.

Für die Tochtergesellschaften der Beate Uhse AG wurde dagegen keine Insolvenz beantragt. Damit arbeiten die operativen Gesellschaften in Deutschland und Holland nach wie vor normal weiter.

Daran ändert sich auch nichts, obwohl der Konzern nun heute auch für die Tochtergesellschaft Beate Uhse Netherlands B.V. die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beantragt hat. Diese Holland-Holding betreibt das Auslandsgeschäft mit Töchtern in Frankreich, Belgien und Holland sowie das Online-Geschäft in den Niederlanden. Das operative Geschäft sei aber auch hier nicht betroffen.

Mit dem zweiten Verfahren will die Gruppe die Restrukturierung rechtlich gesichert fortsetzen, weitere Kredite aufnehmen und die Chance erhöhen, das Unternehmen komplett auf einmal zu verkaufen.

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