„Logische Ergänzung“: Zalando verkauft künftig Second-Hand-Mode

Der Berliner Mode-Versender Zalando verfolgt ja das selbst erklärte Ziel, mit seiner Online-Plattform die zentrale Anlaufstelle für Mode-Kunden in Europa werden zu wollen. Aus diesem Grund erweitert der Fashion-Spezialist sein Online-Angebot nun um Second-Hand-Mode. Ab dem Herbst 2020 gibt es daher erstmals die zusätzliche Kategorie „Pre-Owned“ online bei Zalando. Mit diesem Angebot wollen die Berliner künftig aber nicht nur Kunden erreichen, die sich für gebrauchte Bekleidung interessieren.

Zalando Wardrobe
Zalando kauft jetzt alte Mode an (Bild: Zalando)

Verbraucher sollen auch gebrauchte Textilien an Zalando verkaufen, die sie nicht mehr benötigen. Denn Zalando bemerkt zum einen, dass immer mehr Kunden nach Second-Hand-Mode suchen, um nachhaltig zu kaufen oder an ausgefallene Textilien zu kommen. Zum anderen würden aber auch Kunden verstärkt darauf achten, die Lebensdauer ihrer Bekleidung zu verlängern.

„Für uns geht es darum, Trends zu folgen oder vorwegzunehmen“, erklärt Anne Pascual, Senior Vice President (SVP) für Product Design bei Zalando. „Pre-Owned ist für uns damit eine logische Ergänzung.“

Mit dem neuen Service befindet sich Zalando zudem in bester Gesellschaft. So betreibt zum Beispiel inzwischen auch das Berliner Re-Commerce-Unternehmen Momox unter ubup.com ein Online-Portal für Second-Hand-Mode, obwohl der Schwerpunkt beim Handel eigentlich auf gebrauchten Medien liegt. Völliges Neuland ist gebrauchte Mode für Zalando allerdings nicht. Denn mit der App „Zalando-Wardrobe“ testet man bereits den Handel mit gebrauchten Textilien – abseits vom klassischen Shop.

Kunden sollen künftig auch mehr Luxusmode bekommen

Künftig sollen Kunden aber direkt bei Zalando.de ihre alte Mode los werden. Dazu wird zunächst ein Ankaufspreis ermittelt und die Ware von Zalando geprüft, sobald Kunden sie einsenden. Im Anschluss gibt es einen Einkaufsgutschein in der Höhe vom ermittelten Warenwert. Kaufen kann man die Second-Hand-Ware dann ebenfalls direkt von Zalando, während Verbraucher aktuell in der Wardrobe-App die Mode bei den Nutzern kaufen, die sie anbieten – wie es auch bei Kleinanzeigen-Portalen üblich ist.

Second-Hand-Mode wird die erste neue Kategorie, die Zalando seit dem Start der Beauty-Rubrik vor zwei Jahren einführt. Premium-Mode dagegen bieten die Berliner online bereits schon seit rund neun Jahren an. Bis zum Jahr 2023 wollen die Berliner ihr Sortiment an Luxusmode verdoppeln, um sich stärker in dem Geschäft mit Premium-Textilien zu positionieren. „Premium ist eine der am schnellsten wachsenden Kategorien bei Zalando“, erklärt Lena-Sophie Röper, Buying Director Premium & Luxury.

Im Geschäftsjahr 2019 konnte Zalando den Netto-Umsatz um 20,3 Prozent auf 6,5 Mrd. Euro steigern (2018: 5,4 Mrd. Euro). Das bereinigte EBIT verbesserte sich auf 224,9 Mio. Euro (2018: 173,4 Mio. Euro).

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