Vor einem Jahr hatte der Nonfood-Discounter Tedi seinen Online-Shop geschlossen, um sich so wieder auf seine „Stärke im stationären Einzelhandel“ zu konzentrieren. Doch nun verkauft die Tengelmann-Tochter doch wieder online. Wenn auch jetzt unter anderen Voraussetzungen als bei dem ersten Mal.

Aber der Reihe nach: Ursprünglich hatte Tedi seinen ersten Online-Shop im Mai 2015 gestartet, um so das Angebot in den Filialen zu ergänzen. Zum Start hatte es rund 600 Artikel in Rubriken wie „Werkzeug & Heimwerken“ oder „Schul- & Bürobedarf“ gegeben, zuletzt wurden ca. 3.500 Artikel angeboten.
Im Geschäftsjahr 2017/2018 (Ende: 30. April) konnte die Tengelmann-Tochter den Online-Umsatz zwar mehr als verdoppeln, wie es im Jahresbericht des Konzerns damals hieß. Der Online-Shop von Tedi wurde trotzdem beerdigt, um nach eigenen Angaben den Fokus auf das stationäre Geschäft zu legen.
Nun verkauft der Nonfood-Discounter doch wieder online – allerdings nicht über ein eigenes Online-Angebot, sondern über einen eBay-Shop. Dieser wurde nämlich kurzerhand während des Corona-Lockdowns in diesem Frühjahr gestartet. Damit wollte Tedi seinen Kunden nämlich auch dann eine Einkaufsplattform bieten, wenn die stationären Ladengeschäfte geschlossen sind. eBay wurde dabei als Partner im E-Commerce ausgewählt, um so von der Online-Reichweite der Plattform zu profitieren.
Kein schlechter Zug. Schließlich hätte Tedi seinen eigenen Online-Shop jetzt erst wieder bekannt und mühsam Reichweite aufbauen müssen. Betreut wird der eBay-Shop von Tedi selbst und hier vor allem von Mitarbeitern, die schon am ersten Shop-Projekt maßgeblich beteiligt waren. Aktuell wird der Shop – inklusive Lager und Versandabwicklung – aus ausgewählten Filialen in Dortmund heraus organisiert.
Tedi-Plan: „Online-Geschäft weiter ausbauen“
„Gegenwärtig ist geplant, das Online-Geschäft zunächst weiter auszubauen und die Entwicklungen zu beobachten“, erklärt Tedi auf Nachfrage von neuhandeln.de. Demnach könnte sogar wieder ein eigener Online-Shop starten – und das eBay-Angebot nur eine Zwischenlösung sein. „Die finale Entscheidung steht noch aus, langfristig auf ein Tedi-internes Online-Shopsystem umzusteigen“, heißt es jedenfalls.
Tedi wurde 2004 gegründet und hat im Geschäftsjahr 2018/2019 (Ende: 30. April) bereits 2.130 Filialen betrieben – darunter 1.652 Geschäfte in Deutschland. Der Nonfood-Discounter ist in Deutschland und in sieben weiteren europäischen Ländern aktiv. Zum Angebot zählen unter anderem preisgünstige Schreibwaren, Accessoires und Do-It-Yourself-Artikel. Die Tengelmann-Gruppe hält 30 Prozent der Anteile. Laut zuletzt veröffentlichten Zahlen gab es im Jahr 2017/18 einen Umsatz von 0,9 Mrd. Euro.
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