Pilotprojekt: Telekom testet Online-Lebensmittelhandel

von Stephan Randler

05.09.2014

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Die Telekom-Tochter T-Systems   will stationären Lebensmittelhändlern den Einstieg in den E-Commerce erleichtern. Aus diesem Grund entwickelt T-Systems derzeit eine Smartphone-App mit dem Namen "Mall2Go   ", über die lokale Supermärkte ihr Sortiment online anbieten können. Auf Verbraucherseite will die Telekom-Tochter vor allem Berufstätige ansprechen   :

Mall2GoBildquelle: Screenshot

"Mit "Mall2Go" stellt T-Systems eine Einkaufs-App vor, mit der Mitarbeiter großer Unternehmen ihre täglichen Einkäufe via Handy bestellen und noch am selben Tag ins Büro liefern lassen können. Von dem Konzept profitieren sowohl Unternehmen und Mitarbeiter als auch der Einzelhandel. Denn mit der Einbindung in eine virtuelle Mall eröffnet sich für regionale Lebensmittelgeschäfte oder Drogeriemärkte ein zusätzlicher Vertriebskanal."
Erstmals vorgestellt wurde die Lösung bereits im Frühjahr auf der CeBIT   , was aber irgendwie komplett an mir vorbei gegangen ist. Gut daher, dass T-Systems am Donnerstag weitere Einblicke in das Geschäftsmodell auf dem Conversion Summit    der Web Arts AG   gewährt hat, die neuhandeln.de seit dem Start im Mai 2014 auch als Sponsor unterstützt   . Demnach testet T-Systems die Smartphone-Anwendung momentan bereits mit dem ersten stationären Einzelhändler Rewe Richrath    aus Köln (ein selbstständiger Einzelhändler aus der genossenschaftlichen Unternehmensgruppe   ). Kaufen können über die App momentan allerdings erst Mitarbeiter der Telekom, die sich Bestellungen zur Abholung zwischen 15 und 18 Uhr in ein Pickup-Zelt an der Firmenzentrale in Bonn liefern lassen können (siehe auch die FAQs   ). In der Firmenzentrale befindet sich zudem eine interaktive Videowand, auf der immer wieder neue Produkte zu sehen sind, die Kunden über QR-Codes mit der App ordern können. Das Rad erfindet die Telekom-Tochter also nicht neu. Denn aktuell testet beispielweise auch die DHL-Tochter Allyouneed   an ausgewählten Packstationen in Berlin eine vergleichbare QR-Code-Anwendung   . Während in Berlin die Packstationen aber mit Papier beklebt und damit immer dieselben Produkte zu sehen sind, ändert sich bei T-Systems das Portofolio. Das könnte das Angebot für Nutzer schon einmal interessanter machen. Für die Anwendung von T-Systems spricht zudem, dass mit Rewe Richrath eine etablierte Marke aus dem Lebensmittelhandel die Ware verkauft, was Kunden die Angst vor vergammelten Produkten   nehmen sollte (Studien zufolge einer Hauptgründe, warum Kunden online keine Lebensmittel ordern). Dass Mitarbeiter allerdings bereitwillig Lebensmittel vor ihren Kollegen scannen, bezweifle ich dann doch. Schließlich verdeutlichen andere Studien wiederum, dass es deutsche Verbraucher “als seltsam empfinden, in der O?ffentlichkeit QR-Codes einzuscannen   ” (PDF). Online konkurriert Richrath übrigens mit dem Online-Shop von Rewe   , der ebenfalls schon Kunden in Bonn versorgt. Während bei Rewe direkt aber die Lieferung nach Hause im Vordergrund steht, will T-Systems mit der Zustellung am Arbeitsplatz punkten. Das hat durchaus seinen Reiz. So liefert beispielsweise Tesco   in einem Pilotprojekt die Bestellungen an Schulen oder Sportstätten   , wo sich Kunden ohnehin bereits aufhalten   ("Click & Collect einmal anders gedacht").
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