So optimieren Sie Ihr Mobile-Shopping-Erlebnis

von Dominik Grollmann

07.07.2022 Mobile Onlineshoppende sind anspruchsvoll: Sie haben wenig Zeit, wollen die gesuchten Produkte schnell finden und am liebsten mit einem Klick kaufen. Leider klappt das in der Praxis oft eher schlecht. Sechs Ideen, was Shopbetreibende besser machen können.

 (Bild: pixabay/PabitraKaity)
Bild: Pixabay/PabitraKaity
Wer auf mobilen Geräten surft, hat meist nicht nur wenig Zeit und Geduld, sondern ist oft auch abgelenkt. Die Konsequenz: Finden KundInnen nicht auf Anhieb was sie suchen, geben sie frustriert auf. Das zeigt sich nicht zuletzt an den Absprungraten, die in mobilen Shops meist höher sind als am Desktop. Diese sechs Tipps können Shopbetreibenden helfen, die mobile Nutzererfahrung zu verbessern und Absprünge zu vermeiden.

1. Einfache Suchfunktion mit Alternativen anbieten

Eine komplizierte Produktsuche ist ein No Go. Für die mobile Version des Onlineshops muss die Suche stets gut sichtbar platziert und einfach zu bedienen sein. Wo und wie sie am besten wahrgenommen wird - zum Beispiel lediglich als Lupe oder als hervorgehobener Suchschlitz - kann mit Hilfe von A/B- oder Multivariantentests herausgefunden werden. In jedem Fall sollten Shopbetreibende verhindern, dass ihre UserInnen auf einer leeren 404-Seite landen, wenn das gesuchte Produkt nicht vorhanden ist. Vielmehr sollten dort Produktempfehlungen platziert werden - entweder personalisiert auf Basis der Interessen der NutzerInnen oder zum Beispiel die Bestseller des Shops.

2. Kluge Menüführung für bequemeres Surfen entwickeln

Auch die Menüführung bietet oft Optimierungspotenzial: Zum Beispiel kann sie individuell nach den Bedürfnissen der UserInnen angeordnet werden. Interessante Kategorien finden sie dann weiter oben, während weniger spannende Punkte nach unten wandern. Bei preissensitiven NutzerInnen kann zum Beispiel auch der Menüpunkt "Sale" gesondert hervorgehoben werden. Das Setzen von Filtern ist ein weiterer wichtiger Schritt, den Shopbetreibende für mobile NutzerInnen optimieren können. Zum Beispiel durch individuelle Filter passend zu den Interessen oder zuvor gesetzten Größen, Passformen, etc. Auch visuell können Filter optimiert werden, indem sie z.B. mit einem Bild untermalt werden und damit noch besser verständlich für die NutzerInnen sind.

3. Produkt-Inspirationen, Empfehlungen und Kundenservice bieten

Mobile Shops müssen heute auch Inspirationsquelle sein. Produktempfehlungen sind da ein wichtiger Hebel: Sind die Interessen der UserInnen bekannt, können zum Beispiel personalisierte Produktempfehlungen eingebunden werden. Sind diese nicht bekannt, sind auch Empfehlungen wie Bestseller, "Andere Kunden kauften auch ..."-Empfehlungen oder passende Artikel sinnvoll. Auch Inspirationsseiten mit zum Beispiel ganzen Outfits sind eine Hilfestellung, denn NutzerInnen bekommen eine genauere Vorstellung wie sie ein Produkt kombinieren können. Guided Selling-Lösungen - entweder per Chatbot oder leicht zu bedienendem Fragenkatalog - helfen Mobile-NutzerInnen, ihre Kaufentscheidung sicherer zu treffen. Wichtig sind auch gut sichtbare Kontaktdaten des Kundenservice oder Kundenservice-Chatbots. Dann werden wichtige Fragen schnell geklärt, bevor NutzerInnen abspringen.

4. Über Personalisierung relevanteren Content anbieten

UserInnen möchten im mobilen Webshop nur die Produkte sehen, die relevant für sie sind. Es ist also wichtig für Marketer, personalisierten Content zu nutzen. Auf der Startseite zum Beispiel können den UserInnen die zuletzt betrachteten Artikel noch einmal angezeigt sowie spannende neue Empfehlungen und Aktionen passend zu den individuellen Interessen eingebunden werden. Personalisierte Inhalte müssen sich dabei natürlich nicht auf die Startseite beschränken - wird die gesamte Customer Journey mit individuellen Angeboten und Recommendations angereichert, erscheint das Sortiment des Shops gleich sehr viel attraktiver und relevanter.

5. Mehr Spaß beim Shoppen durch Gamification erzeugen

Anlässe wie Black Friday, Weihnachten oder Ostern bieten sich an, um auch mobilen Shoppenden ganz besondere Einkaufs-Erlebnisse zu bereiten. Das Zauberwort heißt hier Gamification. An Weihnachten begrüßt dann z.B. ein Adventskalender die NutzerInnen mit täglich neuen Angeboten, an Ostern kann die Ostereiersuche online stattfinden und zum Black Friday werden Rabatte per mobilem Rubbellos erspielbar. Der Fantasie sind bei Gamification keine Grenzen gesetzt. Aber eines ist gewiss: die UserInnen werden das Einkaufserlebnis auf jeden Fall positiv in Erinnerung behalten.

6. Bequemes Surfen durch smarte Optimierungen erreichen

Um den Einkauf auf mobilen Devices komfortabler zu machen, gibt es eine Vielzahl an kleinen Verbesserungsmöglichkeiten, so zum Beispiel den "Back to top"-Button. Hat man sich durch eine Kategorieseite gearbeitet, aber nichts gefunden, hilft er, bequem wieder zum Seitenanfang zu gelangen. Auch schwebende Warenkörbe sparen den NutzerInnen Zeit, denn der Warenkorb wandert beim Surfen auf der Seite einfach mit. Auch für Seiten-Rückkehrende kann man den Kaufprozess vereinfachen, indem man sie auf der Startseite mit den zuletzt betrachteten Artikeln oder dem stehengelassenen Warenkorb begrüßt.

Unterm Strich gilt: Wer im Mobile Commerce Conversions steigern und Abbruchraten verringern möchte, sollte Inhalte optimal für die Mobile-NutzerInnen aufbereiten. Welche Maßnahme am Besten funktioniert, können Shopbetreibende durch A/B- und Multivariantentests herausfinden. Allgemeingültige Aussagen lassen sich dazu schwer treffen, da es hier individuell auf den Shop und die NutzerInnen ankommt.


Autor: Felix Schirl ist CEO von trbo  
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