Logistikreport: Wie Lieferketten stabiler werden sollen

von Dominik Grollmann

11.02.2022 Im vergangenen Jahr mussten Unternehmen schmerzlich erfahren, wie fragil ihre Lieferketten sind. Nun arbeiten viele daran, diese robuster und transparenter zu gestalten.

 (Bild: Pixabay)
Bild: Pixabay
In herausfordernden Zeiten, die durch Corona-Pandemie, Lieferengpässe und Fachkräftemangel gezeichnet sind, setzen Produktions- und Logistikunternehmen auf Digitalisierung, Modernisierung und Effizienz. Weit weniger bedeutsam scheinen hingegen die Produkt- und Technologieentwicklung sowie überraschenderweise auch konkrete Maßnahmen zur Resilienz. Zu diesem Fazit kommt der "Produktions- und Logistikreport 2022   ", des Beratungsunternehmens Agiplan GmbH   . Der 18-seitige Report ist das Resultat einer Umfrage unter 143 Unternehmen der Produktions- und Logistikbranche mit dem Ziel, aktuelle Planungstrends vor dem Hintergrund branchenspezifischer Herausforderungen zu ermitteln.

Materialengpässe und schwankende Auftragseingänge

"Die Hebel für mehr Effizienz und eine höhere Produktivität in Produktion und Logistik bleiben Digitalisierung und Automatisierung. Jedoch gewinnen weitere Trends und Themen an Relevanz: Materialengpässe und Auftragseingangsschwankungen, von denen über 80 Prozent der befragten Unternehmen betroffen sind, lassen eine optimierte Supply Chain zu einem Kernthema werden", erläutert Christian Jacobi , Geschäftsührender Gesellschafter der Agiplan GmbH.

Gestörte Lieferketten zu überprüfen und sie transparenter zu gestalten, stehen dabei ebenso auf der Agenda, wie alternative Lieferantennetzwerke für kritische Teile aufzubauen. Gleichermaßen rücken Herausforderungen wie der Fachkräftemangel, Produktivitätsverluste und erreichten Kapazitätsgrenzen die Themen Modernisierung, Rationalisierung und Automatisierung noch stärker in den Fokus der Planung.

Automatisierung soll die Produktivität steigern

Besonders die Automatisierung ist für viele Unternehmen ein relevantes Investitionsfeld, um die Produktivität zu steigern und dem Fachkräftemangel bei dynamischem Geschäftswachstum zu begegnen. Sowohl hier als auch bei Digitalisierungsmaßnahmen liegt der Fokus mehr auf der Software als auf der Hardware. Die steigende Relevanz von Big Data, Cloud Computing und Künstlicher Intelligenz (KI) lässt darauf schließen, dass mit Investitionen in moderne Technologien und durch eine Optimierung von Strukturen und Prozessen das Unternehmen auf ein fortgeschrittenes Level gehoben werden soll.

Überraschend mit Blick auf die Veränderungen und neuen Herausforderungen, denen Unternehmen unter anderem durch die Corona-Pandemie, Naturkatastrophen oder Rohstoffmangel gegenüberstehen, ist der vergleichsweise geringe Stellenwert, den das Thema Resilienz bei Deutschlands Unternehmen einnimmt. Im Verhältnis zu Maßnahmen im Digitalisierungs- und Automatisierungsbereich ist der Fokus, sich strategisch präventiv im Unternehmen aufzustellen, vergleichsweise gering.

Auch das Thema Nachhaltigkeit steht bei Unternehmen auf der Agenda, jedoch mit klarem Bezug zur Wirtschaftlichkeit. In ausschließlich ökologisch motivierte Maßnahmen zu investieren, muss ein Unternehmen sich leisten können. Sind jedoch finanzielle Anreize durch nachhaltiges Handeln gegeben, werden Unternehmen aktiv, vor allem in Bezug auf soziale Verbesserungen im Betrieb.
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