Schon wieder das Wetter: Witt macht weniger Umsatz

von Joachim Graf

03.04.2019 Von 818 auf 816 Millionen Euro Umsatz ging der Umsatz der Witt-Gruppe   im abgelaufenen Geschäftsjahr zurück. Als Begründung nennt der Versandhändler ein altbekanntes Problem.

 (Bild: Witt)
Bild: Witt
"Aufgrund der besonderen Wetterkonstellationen - Kälte im März und sommerliche Temperaturen bis Ende Oktober - war das Jahr 2018 für die gesamte Textilbranche eine besondere Herausforderung. Auch die Witt-Gruppe ist hinter ihren deutlich ehrgeizigeren Plänen verblieben", klagt Wolfgang Jess , Vorsitzender der Geschäftsführung. "Der Anlauf 2019 dagegen ist sehr erfreulich und stützt die These, dass es im vergangenen Geschäftsjahr ungewöhnlich hohe Markteffekte aufgrund des Wetters gegeben hat. Zudem verzeichnet die Witt-Gruppe weiterhin eine für den textilen Einzelhandel überproportional hohe Rendite."
Die Argumentation ist ein Deja-Vu: " "Das gedämpfte Konsumverhalten im vergangenen Geschäftsjahr ist zu großen Teilen wetterbedingt", hatte Jess schon bei der Vorstellung des unbefriedigenden Ergebnis 2017   geklagt.

An seiner langjährigen Wachstumsstrategie hält das Fokusunternehmen der Otto Group   fest. "Wir bekennen uns weiterhin zu unserem traditionell hohen Wachstumsanspruch", bekräftigt Jess und setzt auf die ältere Generation: "Wir wollen unseren Marktanteil in der Zielgruppe 50plus ausbauen. Dafür investieren wir kräftig in unsere Marken und Märkte, die Online-Transformation sowie in die Logistikkapazitäten am Standort Weiden. Dabei sorgen der Kulturwandelprozess 4.0 sowie das neue Leitbild der Witt-Gruppe in der Mannschaft für mehr Verständnis und die nötige Haltung, um die ehrgeizigen Wachstums- und Transformationsziele umzusetzen."

Mit den Babyboomern setzt die Witt-Gruppe auf die ältere Generation. "Diese geburtenstarken Jahrgänge werden wir noch stärker für unsere Marken gewinnen und begeistern", so der Witt-Plan. Dabei setzt Witt auf eine "forcierte Online-Transformation", da die Babyboomer "deutlich online-affiner" seien, als klassische Witt-Zielgruppen. Der Online-Anteil der Witt-Gruppe liegt bei rund 25 Prozent, Tendenz stark steigend.

Ein weiterer Treiber für den Erfolg soll die intensivierte Zusammenarbeit in der Otto Group sein. Gemeinsam mit der Konzernfirma About You   entwickelt die Witt-Gruppe eine neue Plattform für ihre Onlineshops und stellt anschließend die Shop-Grundlage auch anderen Konzerngesellschaften zur Verfügung. Dabei geht Mitte des Jahres mit der Marke Ambria   der erste Onlineshop der Witt-Gruppe auf die neue Plattform.

Die Unternehmensgruppe ist derzeit mit acht Marken in elf Ländern, darunter die 1907 gegründete Marke 'Witt Weiden', sowie in 17 Online-Shops aktiv.
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