Kundenbindung

Warum Loyalty-Apps im Cross-Media-Mix am besten funktionieren

von Susan Rönisch

06.03.2025 Immer mehr Händler setzen auf eigene Loyalty-Apps. Entscheidende Herausforderung dabei: Nicht jede installierte App wird wirklich langfristig und regelmäßig genutzt. Aber was kann NutzerInnen zu einer regelmäßigen Nutzung animieren? Was bedeutet das für den Media-Mix? Und wie viel Potenzial liegt in der Gewinnung neuer AnwenderInnen? Diesen Fragen geht die neue Ausgabe "ChannelUP 2025 Vol. 1" nach.

 (Bild: Pixabay/  silviarita)
Bild: Pixabay/ silviarita
Die Ergebnisse der neuen Ausgabe des "ChannelUP 2025 Vol. 1" von IFH Media Analytics   in Zusammenarbeit mit Media Central   zeigen: Loyalty-Apps sind weit verbreitet - 70 Prozent der Befragten nutzen sie aktiv. Am beliebtesten sind branchenübergreifende Programme (92 Prozent), gefolgt von Kundenbindungsprogrammen aus dem Bereich Lebensmitteleinzelhandel (91 Prozent) und Drogeriemärkte (85 Prozent).

Durchschnittlich haben NutzerInnen in Deutschland 4,2 Loyalty-Apps installiert. Der Platz auf dem Smartphone und vor allem die regelmäßige Nutzungsbereitschaft der verschiedenen installierten Apps ist also begrenzt. Insbesondere die Zielgruppe der "Heavy User", die fünf oder mehr Apps installiert haben - klassischerweise junge und digitalaffine KonsumentInnen mit hohem Haushaltseinkommen - nutzen die Apps oft mehr zum Angebotsvergleich, anstatt sich wirklich langfristig an einen Anbieter zu binden.

Preview von Nutzung von Loyalty-Apps nach Branchen
Nutzung von Loyalty-Apps nach Branchen: Branchenübergreifende Apps am beliebtesten.

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Damit eine App regelmäßig und langfristig genutzt wird, sind ihre Funktionen und klare Mehrwerte entscheidend. Allen voran wollen KonsumentInnen über eine Loyalty-App Punkte sammeln (77 Prozent) und Rabatte und Gutscheine einlösen (75 Prozent). Ebenso sind eine einfache Bedienung (77 Prozent) und eine problemlose Nutzererfahrung relevante Kriterien.

Offline-Kanäle animieren zum Download

Will man es als Händler mit seiner Loyalty-App auf das Smartphone der KundInnen schaffen, gilt es an den relevanten Touchpoints bei der Kundschaft auf die App hinzuweisen. Die Befragungsergebnisse zeigen klar: Werbung im Geschäft wirkt sich am positivsten auf App-Downloads aus. Rund ein Viertel der KundInnen hat sich eine Händler-App aufgrund entsprechender Werbung im Ladengeschäft heruntergeladen. Ein Paradoxon, denn wer das Geschäft nicht betritt, wird womöglich gar nicht erst auf eine passende App und deren Vorteile aufmerksam. Fazit: Verschiedene Drive-to-Store-Maßnahmen sind in einem abgestimmten Multimedia-Mix der Schlüssel, um auch mehr Loyalty-App-Downloads zu generieren.

Akquise neuer NutzerInnen und weiteres Wachstum begrenzt

Drei von zehn Befragten geben an, aktuell gar keine Loyalty-Apps zu nutzen. Viele dieser Nicht-NutzerInnen haben grundlegende Vorbehalte, die sich nur schwer ausräumen lassen. So sind zu geringe Vorteile (67 Prozent) und die Preisgabe zu vieler persönlicher Daten (66 Prozent) zentrale Gründe für je zwei Drittel der Nicht-NutzerInnen. 61 Prozent begründen ihre Nichtnutzung damit, dass sie zu viele Geschäfte besuchen, um für jedes eine eigene App runterzuladen und auch eine bereits zu hohe Anzahl an Apps auf dem Smartphone (58 Prozent) ist für viele ein Hindernis.

"Loyalty-Apps sind längst ein fester Bestandteil im Werkzeugkasten des Handels - doch sie allein garantieren noch keine nachhaltige Kundenbindung. Unsere Daten zeigen, dass nicht alle Kundengruppen gleichermaßen auf digitale Rabattcodes und Bonuspunkte reagieren. Händler sollten Loyalty-Apps daher als integralen Bestandteil eines durchdachten, crossmedialen Media-Mixes verstehen, in dem Owned Media und Drive-to-Store-Maßnahmen nicht isoliert agieren, sondern strategisch aufeinander abgestimmt sind, um maximale Synergien zu erzielen," so Palle Presting, Teamleiter Marketing & Research bei Media Central.
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