Logistik: Lieferprobleme sollen bis Mitte 2023 andauern

von Susanne Broll

07.07.2022 Eine Entspannung der internationalen Lieferketten ist in nächster Zeit nicht zu erwarten, meldet das Ifo-Institut. Derzeit sollten E-Retailer mit weiteren Verzögerungen in den kommenden zwölf Monaten rechnen. Betroffen sind unter anderem die Branchen 'Fahrräder', 'Elektronikgeräte', 'Möbel' und 'Spielwaren'.

 (Bild: cegoh auf Pixabay)
Bild: cegoh auf Pixabay
Die Lieferprobleme, mit denen auch der Online- und Versandhandel zu kämpfen hat, werden nach aktuellen Prognosen des Ifo-Institus   noch bis zum Sommer 2023 anhalten. Auch während des Weihnachtsgeschäfts müssen E-Retailer mit Lieferausfällen rechnen.

Derzeit klagen 76 Prozent der Einzelhandelsunternehmen in Deutschland über Lieferengpässe, gegenüber Mai ist diese Zahl leicht gesunken (80 Prozent). "Die Lieferprobleme sind zu einem Dauerproblem für den Einzelhandel geworden", beklagt Klaus Wohlrabe , Leiter der Ifo Umfragen.

Die meiste Geduld müssen derzeit Fahrradhändler aufbringen: 18 Monate warten sie auf ihre bestellte Ware. Auch Auto- und Möbelhändler rechnen damit, dass die Engpässe noch mehr als ein Jahr andauern werden. Etwas optimistischer ist die Bekleidungsbranche (9 Monate).

Während Fahrradhändler zu 100 Prozent von den Lieferproblemen betroffen sind, sind es in der Branche 'Elektrische Haushaltsgeräte' 98 Prozent, bei den Baumärkten 90 Prozent, im Segment 'Unterhaltungselektronik' 88 Prozent, bei 'Spielwaren' 80 Prozent und im Bereich 'Computer und Software' 79 Prozent. Im Lebensmittelhandel und in der Bekleidungsbranche hat sich die Lage hingegen etwas entspannt: 77 und 54 Prozent der vom Ifo befragten Handelsunternehmen klagen hier noch über Lieferengpässe.

Rückstau an der Nordsee führt weiterhin zu Verzögerungen

Verantwortlich für die anhaltenden Lieferschwierigkeiten ist weiterhin zu einem Großteil der Seetransport. Laut dem Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW)   nehmen die Staus der Containerschiffe an der Nordsee tendenziell zu. "Über zwei Prozent der globalen Frachtkapazität stehen dort still und können weder be- noch entladen werden", berichtet IfW-Experte Vincent Stamer .

Auch die Warteschlange vor den chinesischen Häfen wächst. Über vier Prozent der globalen Frachtkapazität steckt in den Häfen von Shanghai und Zhejiang fest. "Ein Ende der Staus in der Containerschifffahrt ist derzeit nicht in Sicht", fasst Stamer die Lage zusammen. "Für Deutschland und die EU beeinträchtigt dies vor allem den Überseehandel, speziell mit Asien, woher etwa Unterhaltungselektronik, Möbel oder Textilien geliefert werden."

Entspannt hat sich nach Angaben des IfW hingegen die Lage in Nordamerika. Die hohe Nachfrage nach Konsumgütern sei zurückgegangen und der Stau vor dem Hafen von Los Angeles habe sich aufgelöst.

Aufgrund des Kriegsgeschehens ist das Frachtaufkommen im russischen Hafen St. Petersburg eingebrochen. Russland versuche derzeit, den verlorenen Handel mit Europa durch Handel mit asiatischen Ländern auszugleichen. "Allerdings können die Importe aus Asien bisher noch nicht den Handel mit Europa ersetzen", so Stamer.
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