Checkliste: Vier Sofort-Maßnahmen gegen Lieferengpässe

von Susanne Broll

24.03.2022 Weitere Lockdowns in China und die Auswirkungen des Ukrainekrieges sind nur zwei Faktoren, die aktuell die internationalen Lieferketten beeinträchtigen. Wie Versandhandelsunternehmen auf Lieferengpässe und überhöhte Preise aufgrund des weltweit gestörten Warenverkehrs reagieren können.

 (Bild: cegoh auf Pixabay)
Bild: cegoh auf Pixabay
Die weltweiten Lieferketten bleiben weiterhin angespannt und es kann zu Lieferengpässen im Versandhandel kommen. Aktuell warnt beispielsweise der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL)   davor, dass mehr als 100.000 Lkw-Fahrer aus der Ukraine ausfallen könnten, was den internationalen Warenverkehr erheblich stören dürfte. Die chinesische Regierung hat neue Lockdowns verhängt, sodass sich weiterhin Schiffe an den wichtigen Häfen stauen und in den USA drohen Streiks in der Logistikbranche. Vier Sofort-Maßnahmen, mit denen E-Retailer auf die aktuelle Situation reagieren können.

1. Führen Sie eine Risikoanalyse durch

Mithilfe einer Risikoanalyse können E-Retailer die wesentlichen Themen für das eigene Unternehmen rasch identifizieren und neu priorisieren. Die Analyse sollte nach Warengruppen, Lieferanten und Ländern durchgeführt werden, um daraus dann strukturierte Maßnahmen zur Risikobehandlung abzuleiten. Der Krieg in der Ukraine und die Auswirkungen der Sanktionen legen für betroffene Versandhandelsunternehmen die Einrichtung einer zusätzlichen Task Force nahe.

2. Optimieren Sie Ihr Bestandsmanagement

Maßnahmen, die sich in der aktuellen Situation anbieten, sind eine Erhöhung des Bestellvolumens und eine Aufstockung des eigenen Lagers. Hierzu gehört, nach zusätzlichem Lagerraum zu suchen oder Verhandlungen mit dem bereits genutzten Lagerhaus zu führen, um die Lagerkapazitäten auszuweiten. Dabei sollten E-Retailer gut überlegen, wie viel Geld sie im Lager zu Gunsten der Versorgungssicherheit binden möchten.

3. Machen Sie die Kosten transparent

Aktuell steigen bei machen Versandhandelsunternehmen die Kosten an verschiedenen Stellen. Nicht selten kennen E-Retailer den direkten Einfluss einzelnen Kostenfaktoren auf ihre Produktkosten nicht. Daher ist es wichtig, Transparenz über alle Kostenfaktoren zu schaffen, die aktuell kritisch sind. Versandhandelsunternehmen sollten entsprechend ihre Kostenstruktur in die wichtigsten Kostenblöcke zerlegen und dies auch von ihren Lieferanten einfordern. Erst mit einer transparenten Kostenstruktur lassen sich die richtigen nächsten Schritte definieren. Diese können u.a. Nachverhandlungen, Benchmarking und technischen Wertanalysen umfassen.

4. Finden Sie alternative Bezugsquellen

Auch die Suche nach alternativen Lieferanten ist wichtig. Hier kann es helfen, versteckte Überkapazitäten am Markt zu sondieren und die Netzwerke der Verbände, der Einkäufer-Community und der Einkaufsberater branchenübergreifend zu nutzen. Zwar haben verschiedene Branchen unterschiedliche Ausprägungen, allerdings können sie teilweise dieselben Zulieferer für sich nutzen. Wenn es E-Retailern schwächelnder Branchen schlecht geht, kann es daher gut sein, dass deren Lieferanten eventuell unerkannte Überkapazitäten haben, von denen Unternehmen florierender Branchen profitieren können. Deswegen kann es sich in Einzelfällen auch lohnen, weltweit anzufragen und zu netzwerken, um herauszufinden, wer für welche Warengruppen welche Lieferanten und welchen Händler kennt.

Die Branchen sind in den verschiedenen Ländern der Erde unterschiedlich betroffen. Daher werden bestimmte Waren in einem Land weniger nachgefragt als in anderen Ländern und sind dadurch günstiger bzw. verfügbarer. Deswegen lohnt sich der Blick auf andere europäische Länder oder Asien. Es gibt international teilweise Lagerbestände, die man so gar nicht erwarten würde, die sich aber durch digitales Global Sourcing aufspüren lassen. Ein weiterer Hebel bei Engpässen können "befreundete" E-Retailer sein, die eventuell noch Ware auf Lager liegen haben.


Autor: Christian Fischer von Kloepfel Consulting  
alle Optionen Mitglied werden auf neuhandeln
Ihr regelmäßiger Update.

Basis

Die kostenfreie Mitgliedschaft auf neuhandeln.de

Vier Ausgaben des Versandhausberater kostenfrei zum Kennenlernen
  • Kostenfrei
  • Wöchentlicher Newsletter
  • Zugriff auf Beiträge exklusiv nur für Mitglieder
  • Teilnahme an Webinaren und virtuellen Kongressen
  • Kostenloser Eintrag im Dienstleister-Verzeichnis
  • Vier Wochen lang zum Test die Print-Ausgabe des Versandhausberaters frei Haus
-25%
Für ECommerce-Profis.

Premium

Versandhausberater, der Premium-Dienst von neuhandeln.de:

Freitags den Versandhausberater frei Haus
  • Sofort Zugriff auf alle Premium-Inhalte online
  • Wöchentlich neue Exklusiv-Studien und Analysen
  • Zugriff auf das gesamte EMagazin-Archiv
  • Freitags die aktuelle Versandhausberater-Ausgabe als E-Magazin und gedruckt per Post
  • 194,61 Euro pro Quartal (zzgl. MwSt)
    97,31 Euro (zzgl. MwSt)*
-50%
Top-Deal!
Für Dienstleister des Handels.

PremiumPlus

Das Marketingpaket macht Ihr Unternehmen für über 15.000 E-Retailer sichtbar.

  • Alle Leistungen der Premium-Mitgliedschaft
  • Umfassender Eintrag als Dienstleister im Dienstleister-Verzeichnis
  • Bevorzugte Platzierung in Suchergebnissen
  • Alle Platzierungen hervorgehoben mit Firmenlogo
  • Unternehmens-Einblendung unterhalb thematisch relevanter Beiträge
  • Whitepaper veröffentlichen
  • Pressemitteilungen veröffentlichen
  • Gastbeiträge veröffentlichen
  • Referenzkunden pflegen
  • 995 Euro pro Jahr (zzgl. MwSt)
    497,50 Euro (zzgl. MwSt)*

*Der rabattierte Preis gilt für die erste Bezugsperiode. Danach setzt sich die Mitgliedschaft zum regulären Preis fort, wenn sie nicht vor Ablauf gekündigt wird. Premium: 3 Monate/194,61 Euro, PremiumPlus: Jahr/995,00 Euro, Enterprise: Jahr/1998 Euro, jeweils zzgl. Mwst.

alle Veranstaltungen Webcasts zu diesem Thema:
 (Michael Sahlender)
Bild: Michael Sahlender
Michael Sahlender (Mirakl)

Best Practices: Selbst Marktplatz werden - Von Douglas, Home24, Conrad Electronic lernen

Wie der Sprung zum eigenen Marktplatz gelingt und welche Schritte Sie für den Launch eines eigenen Marktplatzes berücksichtigen müssen, zeigt Ihnen dieses Webinar anhand von Best Practices erfahrener Unternehmen.

Dienstleister-Verzeichnis Agenturen/Dienstleister zu diesem Thema: