Amazon für Schnäppchen: Neuer Marktplatz vor dem Start
27.05.2015
Fyndiq.de positioniert sich als Online-Schnäppchenportal (Bild: Screenshot)
Zum einen könnte das Pricing deutsche Online-Händler davon überzeugen, auf Fyndiq.de zu verkaufen. Denn es gibt weder eine monatliche Grundgebühr noch eine Einrichtungspauschale für Händler, die über das Portal verkaufen. Auch die Provisionen können sich sehen lassen. So zahlen Händler pauschal eine Gebühr von fünf Prozent über alle Produktkategorien hinweg. Zum Vergleich: Wer professionell über Amazon verkaufen will, zahlt eine Pauschale von 39 Euro im Monat (zzgl. MwSt.) und eine Verkaufsgebühr zwischen sieben und 45 Prozent pro Artikel . Händler stehen zudem in direkter Konkurrenz zum Portal-Betreiber, der selbst über seine Plattform verkauft. Bei Fyndiq ist der Portal-Betreiber dagegen nicht als Händler aktiv.Günstige Preise als Köder: Schnäppchen sollen deutsche Kunden locken
Mit diesem Mehrwert will zwar auch der japanische Online-Marktplatz Rakuten punkten, der 2011 hierzulande gestartet ist und der führende Marktplatz in Deutschland werden wollte. Von diesem Ziel ist man inzwischen aber abgerückt , weil die Platzhirsche Amazon und eBay nach wie vor den Markt dominieren. Fyndiq könnte hierzulande dennoch eine gute Rolle spielen, weil die Schweden im Gegensatz zu Rakuten dann doch einiges anders machen. Zur Erinnerung: Rakuten will unter anderem damit punkten, dass sich Händler im Gegensatz zu Amazon über eigene Shop-Designs individueller präsentieren können . Für den Kunden dürften in letzter Konsequenz aber vor allem das Produkt und der Preis entscheidend sein. Hier kann Fyndiq punkten, weil das Portal vor allem mit Schnäppchen begeistern will. So sollen Händler unter anderem ihre Restbestände bequem über Fyndiq online verkaufen können.Bei Fyndiq treten Händler nicht sichtbar in Erscheinung (Bild: Screenshot)
Attraktiv dürfte die Plattform für Händler allerdings nur werden, wenn sie dort auch viele Kunden erreichen. Hier droht zunächst jedem Marktplatz zum Start ein Teufelskreis. Denn Kunden kommen erst, wenn es viel Angebot gibt. Das entsteht aber nur, wenn Händler auch viele Kunden erreichen. Durchbrechen kann man diesen Teufelskreis zum Beispiel, wenn man viel Geld in Werbung investiert und so für Endverbraucher eine bekannte Marke schafft. Über entsprechende Möglichkeiten verfügt Fyndiq jedenfalls, da die Schweden erst vor einem Jahr rund 20 Mio. US-Dollar an frischem Kapital für ihren Expansionskurs erhalten haben . Fyndiq wurde 2010 in Schweden gegründet. Aktuell verkaufen rund 1.500 Händler insgesamt etwa 330.000 Produkte über das Portal, was noch überschaubar ist. Zum Vergleich: Bei eBay sind allein in Deutschland im Durchschnitt immer um die 175.000 gewerbliche Händler aktiv. Die US-Amerikaner beackern den deutschen Online-Markt allerdings auch schon seit 1999.Bei Fyndig verkaufen Händler meist Accessoires und Zubehör (Bild: Screenshot)
Nach eigenen Angaben konnten die Schweden im vergangenen Jahr ein Handelsvolumen von 21 Mio. Euro (exkl. MwSt.) erzielen, was überschaubar wirkt. Wettbewerber CDon konnte über seinen Marktplatz im gleichen Zeitraum aber nur Ware im Wert von 15 Mio. Euro umsetzen. Ebenfalls interessant: Händler müssen lediglich die Ware an Kunden verschicken, auf dem Portal selbst werden sie für Endverbraucher nicht sichtbar . Diese kaufen ihre Ware direkt bei Fyndiq - vorzugsweise in den Kategorien Handy-Zubehör, Accessoires, Möbel und Schmuck. Achtung: Interessierte deutsche Verkäufer können bereits Kontakt mit Fyndiq aufnehmen .Basis
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