Umsatz von Bonprix wächst auf rund 1,94 Milliarden Euro

von Frauke Schobelt

18.05.2022 Das internationale Modeunternehmen kann seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2021/2022 (1. März 2021 bis 28. Februar 2022) um zehn Prozent steigern und wächst damit im 13. Jahr in Folge profitabel. Aus Russland zieht sich die Marke komplett zurück.

 (Bild: Bonprix)
Bild: Bonprix
Das Geschäftsjahr 2021/22 war eines der stärksten in der Geschichte von Bonprix   . Deutschland als Kernmarkt schließt mit einem zweistelligen Umsatzplus zum Vorjahr ab, auch in vielen osteuropäischen und skandinavischen Ländern wächst der Versandhändler stark. "Die Geschäftsentwicklung und das zweistellige Umsatzplus von rund 10 Prozent zum Vorjahr sind für uns ein großer Erfolg. Uns ist es sehr gut gelungen, neue Marktchancen in den Ländern durch die beschleunigte Digitalisierung zu nutzen, in vielen Märkten NeukundInnen zu gewinnen und uns so als internationale digitale Fashion Brand weiterzuentwickeln", erklärt Dr. Kai Heck , für den Finanzbereich verantwortlicher Geschäftsführer bei Bonprix.

In Deutschland hat das Hamburger Modeunternehmen mehr als 5 Millionen aktive KundInnen. Hier stieg der Umsatz bis zum Ende des Geschäftsjahres um rund 10 Prozent zum Vorjahr auf knapp 750 Millionen Euro. Wachstumsraten im höheren zweistelligen Bereich gibt es in der Tschechien und der Slowakei, auch Polen und Ungarn konnten zweistellig zulegen. Die Märkte Niederlanden, Schweden, Norwegen und - neu seit 2021 - Finnland entwickelten sich ebenfalls positiv. Umsatzstarke Fokusländer wie Frankreich und Österreich lagen dagegen nur knapp über Vorjahr, in Italien und die Schweiz sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr. In den USA schafft das Unternehmen mit der Marke Venus nach einem schwierigen ersten Halbjahr den erfolgreichen Turnaround - mit einem Umsatzplus von fast 20 Prozent zum Vorjahr.
Preview von Bonprix Infografik - Geschäftsbilanz Geschäftsjahr 2021/2022

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In den einzelnen Segmenten war die Nachfrage auch im Geschäftsjahr 2021/22 noch immer stark von der Corona-Pandemie geprägt. Besonders Damen-Shirts und Denim-Artikel verzeichneten ein überdurchschnittliches Wachstum. Kleider wurden dagegen weniger gekauft, da gesellschaftliche Anlässe fehlten. Stark gewachsen ist der Bereich Wäsche, ebenso das Segment Sport und Kinder. Relevanter werden zudem nachhaltig hergestellte Produkte.

Rückzug aus Russland

In Russland setzte sich dagegen die schwache Geschäftsentwicklung der Vorjahre fort. Bonprix verzeichnete im Geschäftsjahr einen Umsatzverlust in Höhe von über 30 Prozent auf einen nur noch mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Der Ukraine-Krieg machte eine "Neubewertung der Zukunftsfähigkeit" des dortigen Handelsgeschäfts notwendig: Bonprix zieht sich vom russischen Markt komplett zurück. Bereits Anfang März hatte die Marke den Ausstieg aus dem Onlinehandel in Russland beschlossen. "Die Entscheidung, unser langjähriges E-Commerce-Geschäft in Russland zu beenden, ist uns nicht leichtgefallen, aber wir sehen für unser Unternehmen keine Perspektive mehr im Land. Mein Dank gilt den KollegInnen in Russland und Deutschland für ihren großen Einsatz in den zurückliegenden Jahren", sagt Dr. Richard Gottwald , Vorsitzender der Geschäftsführung bei Bonprix und verantwortlich für den internationalen Vertrieb. Das Unternehmen will für die betroffenen Mitarbeitenden sozialverträgliche Lösungen entwickeln.

Weiterentwicklung der digitalen Modemarke

Bonprix arbeitete auch 2021/2022 daran, sein Profil als digitale Fashion Brand weiter zu schärfen und die Kundenbindung über die digitalen Kanäle voranzutreiben. Grundlage hierfür bilden die Nutzer-bezogene Personalisierung des Webshops sowie die inhaltliche Weiterentwicklung und Internationalisierung der Bonprix App verbunden mit Investitionen in reichweitenstarke App-Install-Kampagnen. Daneben setzte das Unternehmen auf den Ausbau seiner Social-Media-Aktivitäten und zahlreiche Liveshopping-Events sowie die Zusammenarbeit mit InfluencerInnen.

Gottwald zum Ausblick für 2022/2023: "Das Geschäftsjahr ist herausfordernd, dennoch sehe ich uns für die weiterhin äußerst volatile Marktlage gut aufgestellt. Unser Ziel ist es, im anspruchsvollen Geschäftsjahr 2022/23 unsere strategischen Themen voranzutreiben und weiter ambitioniert und mit hoher Qualität in Richtung unserer KundInnen zu arbeiten."
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