Klingel-Insolvenz

Göde übernimmt Schmuckmarke Diemer

von Joachim Graf

16.01.2024 Ab dem 1. Februar 2024 gehört die Schmuckmarke Diemer zum Göde-Schmuckuniversum. Die Göde-Group kauft die Traditionsmarke von der insolventen Klingel-Gruppe. Diemer ist dabei eine Besonderheit in dem untergegangenen Klingel-Universum.

Vor dem Verkauf an Göde: Bei Diemer herrscht Ausverkauf (Bild: Diemer)
Bild: Diemer
Vor dem Verkauf an Göde: Bei Diemer herrscht Ausverkauf
Nach dem Verkauf der Modemarken Klingel   , Babista   , Mona   , Miamoda   und Happysize   sowie der Schuhmarke Vamos   konnte die insolvente K-Mail Order GmbH & Co. KG damit auch die einzige Schmuckmarke im Klingel-Markenportfolio verscherbeln. Diemer ist seit 1969 Teil der Klingel-Gruppe und bietet im Premium-Segment Uhren und Schmuck mit Fokus auf die Altersgruppe ab 40 Jahren in Deutschland und in der Schweiz an.

Übernommen hat Göde   die Domains, Kundenadressen und das Warenlager. Die Transaktion hat der Gläubigerausschuss einstimmig genehmigt. Die 1978 von Dr. Michael Göde gegründete Göde-Gruppe hat sich auf Sammlerartikel mit Schwerpunkt Münzen und Medaillen sowie die Bereiche Gesundheit, Dienstleistungen und Unternehmensbeteiligungen spezialisiert. Die Gruppe beschäftigt insgesamt mehr als 550 Mitarbeiter an Unternehmensstandorten in Europa und den USA und beliefert über 10 Mio. Kunden weltweit.

Die Uhr tickt: Für Klingel ist am 31. Januar Schluss

Es war eine Milliardenpleite im deutschen E-Commerce: Die Klingel-Gruppe (Platz 66 in der Liste der größten deutschen Onlineshops stellt ihren Geschäftsbetrieb Ende Januar 2024 ein. Klingel--Geschäftsführer Cord Henrik Schmidt : "Der 31. Januar 2024 ist der letzte Bestelltag in unseren Onlineshops. Ab Februar werden wir dann den restlichen Warenbestand und das sonstige Anlagevermögen verkaufen."
Im Oktober 2023 hatte Klingel zuletzt ihre Plus-Size-Modemarke HAPPYsize   an die Popken Fashion Group   verkauft - ebenfalls inklusive der damit verbundenen Kundenadressen und Warenbestände. Im November 2023 folgte die Marke Mona   an Bader.

Die Transformationsmaßnahmen zum Multichannel-Anbieter der vergangenen Jahre bei Klingel   sowie die erfolgte Digitalisierung von Vertriebs- und Marketingmaßnahmen hatten nicht ausgereicht, um dem sich stark veränderten Marktumfeld weiterhin gerecht zu werden", hatte das Unternehmen im Mai 2023 erklärt. Als Ursachen der aktuellen Lage nannte Klingel die schwierigen Marktbedingungen, signifikant gestiegene Kosten sowie die hohe Inflation. Hinzu gekommen sei eine hohe Liquiditätsbindung im Warenlager infolge von Verzögerungen in den Lieferketten während der Corona-Pandemie. Zudem hatte eine notwendige Umstellung der IT-Systeme, die im zweiten Halbjahr 2022 umgesetzt wurde, den Geschäftsbetrieb erheblich beeinträchtigt. Die Gruppe hat dabei eine Mainframe-Lösung durch eine moderne Systemlandschaft ersetzt.

Preview von Entwicklung der Online-Umsätze von Schmuck 2011 bis 2022
Entwicklung der Online-Umsätze von Schmuck

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Die Firmengruppe mit Sitz in Pforzheim wurde 1923 gegründet und entwickelte sich vom klassischen Katalog-Versender zum internationalen Multichannel-Distanzhändler mit Fokus auf das Online-Geschäft. Zahlreiche Marken gehörten zum Unternehmen. Dazu zählen die Marken KLiNGEL   , WENZ   , die Männerbekleidungsmarke BABISTA   , der Schmuckanbieter DIEMER   , die Plus-Size-Modeanbieter MIAMODA   und Meyermode   sowie der Schuh-Versender Vamos   und die Gesundheitsmarke WELLSANA   . Gemeinsame Zielgruppe der Marken sind Best Ager.
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