Insolvenzverfahren

Käufer für Klingel gefunden

von Joachim Graf

13.12.2023 Für die insolvente Klingel-Gruppe ist nun endlich ein Käufer gefunden, der wenigstens die Marke übernehmen will. Es ist ein alter Bekannter, der nicht zum ersten Mal zugeschlagen hat.

Im Frühjahr feierte Klingel noch 100. Geburtstag - jetzt geht die Marke an die Konkurrenz (Bild: Klingel)
Bild: Klingel
Im Frühjahr feierte Klingel noch 100. Geburtstag - jetzt geht die Marke an die Konkurrenz
Mit Wirkung zum 1. Januar 2024 verkauft K-Mail Order GmbH & Co. KG   ihre Marke Klingel   an die Bruno Bader GmbH + Co. KG   . Die Verantwortlichen haben den entsprechenden Vertrag bereits unterzeichnet, teilen die Unternehmen mit.

Der Verkauf umfasst die Marke, sowie die dazugehörigen Kundenadressen und Domains. Der Gläubigerausschuss hat der Transaktion zugestimmt. Das Unternehmen Bader sieht in dem Erwerb der traditionsreichen Marke einen idealen Zukauf. Das Klingel-Sortiment reicht von Oberbekleidung und Wäsche über Schuhe und Schmuck bis hin zu Living- und Technik-Artikeln. Colin Bader sagt: "Mit dem Erwerb der Klingel-Marke setzen wir unseren Expansionskurs fort. Die Marke passt optimal zu unserer Zielgruppe".

Es war eine Milliardenpleite im deutschen E-Commerce: Die Klingel-Gruppe (Platz 66 in der Liste der Top-100 Onlineshops stellt ihren Geschäftsbetrieb Ende Januar 2024 ein.

Im Oktober hatte Klingel zuletzt ihre Plus-Size-Modemarke HAPPYsize   zum 1. Januar 2024 an die Popken Fashion Group   verkauft - ebenfalls inklusive der damit verbundenen Kundenadressen und Warenbestände. Im November folgte die Marke Mona   an Bader.

Die Transformationsmaßnahmen zum Multichannel-Anbieter der vergangenen Jahre bei Klingel   sowie die erfolgte Digitalisierung von Vertriebs- und Marketingmaßnahmen hatten nicht ausgereicht, um dem sich stark veränderten Marktumfeld weiterhin gerecht zu werden", hatte das Unternehmen im Mai 2023 erklärt. Als Ursachen der aktuellen Lage nannte Klingel die schwierigen Marktbedingungen, signifikant gestiegene Kosten sowie die hohe Inflation. Hinzu gekommen sei eine hohe Liquiditätsbindung im Warenlager infolge von Verzögerungen in den Lieferketten während der Corona-Pandemie. Zudem hatte eine notwendige Umstellung der IT-Systeme, die im zweiten Halbjahr 2022 umgesetzt wurde, den Geschäftsbetrieb erheblich beeinträchtigt. Die Gruppe hat dabei eine Mainframe Lösung durch eine moderne Systemlandschaft ersetzt.

Die Firmengruppe mit Sitz in Pforzheim wurde 1923 gegründet und entwickelte sich vom klassischen Katalog-Versender zum internationalen Multichannel-Distanzhändler mit Fokus auf das Online-Geschäft. Zahlreiche Marken gehören zum Unternehmen. Dazu zählen die Marken KLiNGEL   , WENZ   , die Männerbekleidungsmarke BABISTA   , der Schmuckanbieter DIEMER   , die Plus-Size-Modeanbieter MIAMODA   und Meyermode   sowie der Schuh-Versender Vamos   und die Gesundheitsmarke WELLSANA   . Gemeinsame Zielgruppe der Marken sind Best Ager.
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