„Zunehmende Komplexität“: Zalando will mehrere hundert Stellen streichen

Der Berliner Mode-Händler Zalando will Stellen abbauen. Das erklären die beiden Co-CEOs David Schneider und Robert Gentz nun in einem öffentlichen Update, das hier in englischer Sprache abrufbar ist. Demnach habe man beim E-Commerce-Unternehmen nun beschlossen, ein Programm zu starten, um mehrere hundert „Overhead-Rollen“ abzubauen. Dieser Schritt sei laut dem Update der Co-CEOs schwierig, aber notwendig.

Robert Gentz
Co-CEO Robert Gentz (Bild: Zalando SE)

Begründet wird der geplante Stellenabbau mit dem Argument, dass Zalando in den vergangenen Jahren in manchen Bereichen zu stark gewachsen sei. „Wir haben unsere Organisation um ein gewisses Maß an Komplexität erweitert, das unsere Fähigkeit, schnell zu handeln, beeinträchtigt hat“, heißt es im Schreiben.

Dass Zalando gerade jetzt einen Stellenabbau einleitet, ist kein Zufall. Denn in den Corona-Jahren 2020 und 2021 konnte schließlich auch der Online-Händler aus Berlin davon profitieren, dass Verbraucher mehr Einkäufe ins Internet verlagert hatten. Entsprechend wurde in Teams und Infrastruktur investiert.

In dem Jahr 2022 dagegen haben der Krieg in der Ukraine, die Inflation und steigende Energiekosten dazu geführt, dass Verbraucher mehr auf ihr Geld achten. Entsprechend spürt auch Zalando, dass seitdem das „makroökonomische Umfeld herausfordernder“ geworden ist. Dabei sei für Zalando auch die „zunehmende Komplexität des Unternehmens“ deutlich geworden. „Anstelle eines großen Unternehmens mit einer großen Struktur müssen wir ein großes Unternehmen mit einer kleinen Struktur sein“, argumentieren die Co-CEOs.

Ungefähr fünf Prozent der Belegschaft betroffen

Gestrichen werden sollen Jobs in vielen Bereichen, einschließlich der oberen Führungsebene. Wann Stellen abgebaut werden und wo genau der Rotstift angesetzt wird, kann Zalando gegenüber neuhandeln.de zwar aktuell nicht konkretisieren. Fest stehe allerdings bereits, dass so genannte „Frontline-Operations-Rollen“ in Logistikzentren, Kundenbetreuung und Outlet-Stores sowie operative Rollen in den Zalando-Studios nicht betroffen sein werden. Mehr zum geplanten Stellenabbau verrät Zalando, wenn weitere Details feststehen.

Sicher ist aber: Auf den ersten Blick wirkt es gewaltig, wenn Zalando mehrere hundert Stellen abbauen will. Für den E-Commerce-Spezialisten arbeiten aktuell aber rund 17.000 Mitarbeiter, wie Zalando im Gespräch mit neuhandeln.de betont. Selbst wenn also 900 Stellen bei dem Mode-Anbieter gestrichen werden sollten, wären dadurch nur rund fünf Prozent der Mitarbeiter von Zalando durch diese Stellenstreichungen betroffen.

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