Test bestanden: Frankonia stattet alle Filialen mit iPads aus

Immer mehr Multichannel-Händler beginnen derzeit damit, ihre Filialen mit Tablet-PCs auszurüsten. Dass sie damit richtig liegen dürften, veranschaulicht das Beispiel Frankonia. Denn der Jagdausrüster aus der Otto-Gruppe hat vor zweieinhalb Jahren erstmals iPads in Filialen getestet. Und ist mit dem Ergebnis so zufrieden, dass alle 25 Geschäfte nun aufgerüstet werden:

Frankonia iPadBildquelle: Otto Group

„In drei auserwählten Testfilialen (Stuhr-Brinkum, Buchholz bei Hamburg, Bielefeld – Anm. d. Verf.) zeigte sich, dass durch iPads die Mitarbeiter-Produktivität und der Durchschnitts-Bon prozentual in zweistelliger Höhe gesteigert werden kann.“

Auf Nachfrage von neuhandeln.de hat Frankonia weitere Details zur Tablet-Strategie verraten. Demnach gibt es je nach Größe einer Filiale zwischen zwei und fünf iPads, die ausschließlich Mitarbeiter benutzen und bei einem Beratungsgespräch beispielsweise zur Hilfe nehmen können. Damit unterscheidet sich der Ansatz beispielsweise vom neuen Filial-Konzept von Hessnatur, wo Kunden allein in einer Sitzecke mit Tablet-PCs im Sortiment stöbern können.

Mitarbeiter von Frankonia können auf dem iPad eine App nutzen, die speziell für Angestellte entwickelt wurde und damit nicht öffentlich als Download zur Verfügung steht. Diese Anwendung enthält zwar zunächst die regulären Produktinformationen aus dem Online-Shop, die sich Kunden prinzipiell auch selbst mit ihrem Smartphone abrufen können. Ein paar Zusatzinformationen gibt es aber dann doch, an die Kunden sonst nicht online kommen (via Mail):

„Der Mitarbeiter hat über die App einen Zugriff auf das komplette Sortiment und nicht nur auf die Ware, die in einer Filiale vorrätig ist. Der Verkäufer hat damit mehr Sortiment zum Verkaufen. Auch Informationen zu Beständen oder Lieferdauer können direkt im Verkaufsgespräch ermittelt und der Mitarbeiter muss dazu nicht extra zu einem stationären Rechner in der Filiale gehen. Dazu können Standard-Prozesse wie Newsletter-Anmeldungen direkt am Tablet-PC ausgelöst werden.“

Die Idee der iPad-Strategie ist also, aus Kaufinteressenten vor Ort mehr herauszukitzeln. So kann Frankonia über iPads neue E-Mail-Adressen einsammeln, die der Spezialhändler sonst vielleicht nicht bekommen hätte – weil der Kunden es sich auf dem Weg zum Desktop-Rechner doch noch anders überlegt. Mitarbeiter können Kunden zudem Ware verkaufen, die vor Ort nicht vorrätig ist und wahlweise nach Hause oder zur Abholung in die Filiale liefern lassen. Vor diesem Hintergrund ist es durchaus plausibel, dass die iPad-Strategie aufgeht.

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