3 Gründe: So macht Bonprix seine Corona-Delle zunehmend wett

von Stephan Randler

26.10.2020

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Der Mode-Händler Bonprix   hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2020/2021 (Ende: 28. Februar) ein Umsatzminus hinnehmen müssen. So steht ein Rückgang von 3,6 Prozent in den Büchern der Otto-Tochter   . Nachvollziehbar. Denn die ersten sechs Monate umfassen den Zeitraum von Anfang März bis Ende August 2020. Und kurz nach dem Start in das laufende Geschäftsjahr hatten die Corona-Krise und der Lockdown in diesem Frühjahr   dem Mode-Spezialisten das Geschäft verhagelt.
Kai Heck
Geschäftsführer Kai Heck (Bild: Bonprix)
Von den Filialschließungen war Bonprix zwar weniger betroffen, da der Mode-Händler hierzulande ja nur einige Outlets und einen Flagship-Store betreibt. Generell hatte Corona aber Mode-Anbieter besonders betroffen. Denn durch die Ausgangsbeschränkungen war generell die Nachfrage bei Verbrauchern nach Fashion und Schuhen   gesunken. Kein Wunder: Weshalb sollte man sich schließlich schick anziehen, wenn man doch nur zu Hause bleibt? "Durch die globale Corona-Pandemie kam es in einigen Ländern zu starken Nachfrage- und Umsatzeinbrüchen", bedauert daher Finanz-Chef Kai Heck. Allerdings werden seit Juni 2020 die Corona-bedingten Umsatzeinbrüche "zunehmend kompensiert". Kein Zufall. Denn Bonprix gleicht vor allem aus drei Gründen seine Corona-Delle zunehmend aus:
  • Passgenaue Angebote: Weil schicke Mode weniger gebraucht wurde, hatten sich Kunden mehr für bequeme Kleidung für Zuhause interessiert. Bonprix hat darauf reagiert, indem bei der Vermarktung diese Sortimente in den Fokus gerückt   wurden. Seitdem werden in Newslettern verstärkt Freizeitmode oder Wäsche beworben, Bade-Themen dagegen zurückgestellt oder verschoben. Bonprix hatte zudem Masken ins Sortiment genommen, die ein Bestseller sind.
  • Zusätzliche Kaufanreize: Vertrieblich wurden Budgets für Print-Kataloge reduziert, um flexibler in der kurzfristigen Steuerung zu sein. In Deutschland wurden Kunden von April bis Juni zudem fast durchgängig alle Bestellungen ohne Versandkosten angeboten. Bonprix hatte zudem die Rückgabefristen verlängert, um Kunden bei einer Bestellung mehr Zeit und Sicherheit zu geben.
  • Shift von Offline zu Online: In vielen Ländern kann Bonprix davon profitieren, dass Bürger mehr im Internet bestellen als zuvor. Bemerkbar macht sich das vor allem in Ländern, wo es vor der Krise eine "schwächere Online-Affinität" gab und es zur "Turbo-Digitalisierung" gekommen sei.
Insgesamt konnte Bonprix vor diesem Hintergrund den September 2020 - also den ersten Monat der zweiten Jahreshälfte des laufenden Geschäftsjahres 2020/21 - wieder mit zweistelligen Zuwächsen im Inland und in einigen internationalen Märkten beenden. Das untermauere den Aufwärtstrend bei der Otto-Tochter. Für das gesamte Geschäftsjahr hält Bonprix sogar ein leichtes Umsatzplus für möglich. Bonprix ist in 30 Ländern aktiv und verkauft über Print-Kataloge, Online-Shops und Filialen. Der Mode-Händler besteht seit 1986 und verkauft eigene Mode-Marken wie bpc und Rainbow. In den ersten sechs Monaten 2020/21 wurde eine positive Rendite erreicht, die allerdings etwas unter dem Vorjahr liegt.
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