„Rückläufige Kundenfrequenzen“: Wegen Corona wackeln Stores von MediaSaturn

Bei der Ceconomy AG stehen Ladengeschäfte auf der Kippe. So denkt man bei der Mutter-Gesellschaft der MediaMarktSaturn-Gruppe nach eigenen Angaben darüber nach, europaweit „defizitäre Stores“ zu schließen. Eine genaue Zahl nennt der Spezialist für Consumer Electronics zwar auch auf Nachfrage von neuhandeln.de nicht. Denn eine konkrete Entscheidung soll erst am 12. August 2020 getroffen werden.

Saturn Mieten
Saturn-Markt (Bild: MediaSaturn)

Dafür steht fest, was hinter den Planspielen steckt. Denn Auslöser für die aktuellen Überlegungen sind nach Angaben des Ceconomy-Konzerns jetzt „rückläufige Kundenfrequenzen“ in den lokalen Elektronik-Märkten, die wiederum durch die Corona-Pandemie verursacht worden seien. Deshalb droht nun lokalen Stores das Aus – wenn auch „in begrenztem Umfang“.

Nachgedacht wird nun auch darüber, einheitliche Strukturen in den einzelnen Landesgesellschaften der MediaMarktSaturn-Gruppe in Europa zu schaffen und Führungsstrukturen in den Stores europaweit zu vereinheitlichen.

Zwar sollen auch in Zukunft die Geschäftsleiter der einzelnen Märkte ihre jeweiligen Stores weiterhin führen. Durch ein einheitliches Organisationsmodell will der Ceconomy-Konzern aber die Stores von administrativen Aufgaben entlasten und damit „mehr Freiräume für den Kunden-Service“ schaffen.

Wenn diese Maßnahmen umgesetzt werden, könnten auf der einen Seite zwar Kosten von insgesamt rund 180 Mio. Euro anfallen – im Gegenzug würde der Konzern aber nach derzeitigem Planungsstand dafür über 100 Mio. Euro einsparen – und zwar pro Jahr. Wohl auch, weil die Personalkosten dann sinken. So könnten bis zu 3.500 Vollzeitstellen gestrichen werden – allerdings vorwiegend im Ausland.

Die Ceconomy-Gruppe beschäftigt aktuell ca. 55.000 Mitarbeiter weltweit und ist mehrheitlich an der MediaMarktSaturn-Gruppe beteiligt, die mit den zwei Marken „Media-Markt“ sowie „Saturn“ in Europa aktiv ist und neben dem Online-Geschäft aktuell noch 1042 Märkte in 14 Ländern in Europa betreibt.

Bei der Ceconomy AG war der Netto-Umsatz von Januar bis März 2020 währungs- und portfoliobereinigt um 6,6 Prozent gesunken. Zwar war im Januar und Februar der Umsatz noch um 3,7 Prozent gestiegen.

Doch dann kam der März und mit ihm der Corona-Shutdown, weshalb auch Stores von MediaMarkt und Saturn schließen mussten. Für April bis Juni 2020 erwartet der Konzern nach vorläufigen Zahlen dazu ein währungs- und portfoliobereinigtes Umsatzminus von rund 8,4 Prozent. Grund sind nach eigenen Angaben ausschließlich die behördlich verordneten Marktschließungen, bevor die Stores ab Ende April wieder schrittweise geöffnet wurden. Die finalen Zahlen für April bis Juni 2020 gibt es am 13. August.

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