Die reBuy reCommerce GmbH wird im Geschäftsjahr 2020 ihre ursprüngliche Umsatzprognose toppen. Das verrät Philipp Gattner, der den Anbieter von gebrauchten Medien und Second-Hand-Elektronik seit zwei Jahren als Chief Executive Officer (CEO) führt. Eine konkrete Zahl für das vergangene Geschäftsjahr nennt er aktuell zwar noch nicht. Der Netto-Umsatz liege aber in jedem Fall deutlich über den 153 Mio. Euro Netto-Umsatz, die der Second-Hand-Shop ursprünglich für das Geschäftsjahr 2020 geplant hatte.

Ein Jahr zuvor sah das anders aus. Denn das vorletzte Geschäftsjahr 2019 konnte reBuy nur mit einem Netto-Umsatz von 138,6 Mio. Euro abschließen. Im Vergleich zum Vorjahr hatte sich der Umsatz damit um rund ein Prozent verringert. Der Hintergrund war allerdings eine strategische Entscheidung.
Denn 2019 hatte reBuy sein B2B-Geschäft eingestellt, bei dem gebrauchte Elektronik an Unternehmen verkauft wurde. „Wir haben jedoch festgestellt, dass dieses Business anders funktioniert als unser B2C-Geschäft und unsere Kernkompetenz klar im zweiten Bereich liegt“, erklärt Gattner (siehe Foto).
Dass damals also der Umsatz in Summe leicht gesunken ist, liegt am aufgegebenen B2B-Handel. Hier hatte reBuy im Geschäftsjahr 2018 noch einen Netto-Umsatz im niedrigen zweistelligen Millionen-Bereich gemacht, der das Jahr darauf dann ganz entfallen war. Bei dem B2C-Verkauf allein dagegen waren im vorletzten Geschäftsjahr 2019 die Auftragszahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen.

2020 wiederum hat sich der gesamte Umsatz zum einen dadurch erhöht, weil reBuy unter anderem Marketing und Logistikprozesse verbessert hat. Zum anderen profitierte aber auch der Spezialist für Second-Hand-Elektronik davon, dass Verbraucher in der Corona-Krise mehr Einkäufe ins Internet verlagern. 2020 habe reBuy zudem die Profitabilität signifikant steigern können, Zahlen dazu nennt man aber auch hier aktuell noch nicht. Im Geschäftsjahr 2019 stand unterm Strich ein Fehlbetrag von -3,4 Mio. Euro. Zum Vorjahr hatten sich die Verluste damit deutlich verringert. Ein Grund war, dass reBuy sein B2B-Geschäft im ersten Quartal 2019 beerdigt hat. Denn das war einfach nicht profitabel.
Das Geschäftsmodell von reBuy besteht darin, gebrauchte Ware von Verbrauchern anzukaufen und sie dann als Second-Hand-Ware erneut Konsumenten anzubieten. Gehandelt werden von den Berlinern unter anderem Medien wie CDs, DVDs und Bücher sowie Geräte wie Smartphones, Tablets, e-Reader, Laptops, Kameras und Wearables. Im Netto-Umsatz sind alle Länderaktivitäten enthalten. Denn neben einem deutschen Online-Shop gibt es noch spezielle Länder-Versionen für Verbraucher in Frankreich, Niederlande, Spanien und Italien. Verkauft wird außerdem noch über Online-Marktplätze wie Amazon.
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